Bei Muskelarbeit wird chemische Energie in mechanische Energie und Wärme umgewandelt. Der Wirkungsgrad beträgt dabei nur 25%, das heißt die restliche Energie geht als Wärme “verloren“: Uns wird heiß. Bei intensiver körperlicher Aktivität ist der Körper gezwungen, die erzeugte Wärme über den Schweiß nach außen abzugeben, um eine gesundheitsschädigende Überwärmung des Organismus zu vermeiden. Ansonsten würde die Körperkerntemperatur zu sehr erhöht werden.

Wer also Sport treibt, schwitzt. Schwitzen muss kein Zeichen eines schlechten Trainingszustandes sein, im Gegenteil – wer gut ausdauertrainiert ist, kann auch gut schwitzen. Schwitzen ist für die Wärmeregulation des Organismus notwendig, damit die Körperkerntemperatur nicht auf ein gefährliches Niveau ansteigt, was zum Hitzeschlag führen könnte. Wie wichtig die durch ausreichendes Schwitzen am effektivsten mögliche Wärmeabgabe bei längerdauernder körperlicher Belastung ist, soll das Beispiel Marathonlauf veranschaulichen. Spitzen-AthletInnen absolvieren ihn mit einer Körpertemperatur von bis zu 40 Grad Celsius!

Wie viel wir schwitzen, hängt mit einigen Faktoren zusammen. Bei intensiver Leistung, hoher Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit steigt der Schweißverlust. Wer viel und andauernd schwitzt, verliert eine nicht unbeträchtliche Menge an Körperwasser. Dies geht zu Lasten der Flüssigkeit in den Körperzellen, dem Zwischenzellraum sowie letztlich auch dem Blutplasma, also dem aus Wasser bestehenden Teil des Blutes. Die Folge ist eine Abnahme der Durchblutung, wodurch der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt wird und „Abfallprodukte“ weniger gut abtransportiert werden können.

 

Gesundheitliche Risiken beim Schwitzen

Bei Sportlern, die in warmem Klima trainieren, kann ein größerer Flüssigkeitsverlust beträchtliche gesundheitliche Probleme verursachen, vor allem durch Überhitzung des Körpers bis hin zum Hitzekollaps und Hitzschlag. Schweißraten, die 2 Liter pro Stunde überschreiten, sind nicht ungewöhnlich. Die Folgen sind nur in wenigen Fällen fatal, erst ein Wasserverlust von 10% des Körpergewichts führt zu ernsthaften Symptomen, eine Dehydration von 15% ist meist schon tödlich. Aber auch relativ kleine Schweißverluste reduzieren bereits die Leistungsfähigkeit.

Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass ein Wasserverlust von bereits 2% des Körpergewichts die Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigt. Dies entspricht bei den meisten Menschen einem Schweißverlust von weniger als zwei Litern. Vor allem in Sportarten, wo zwischen Sieg und Niederlage Bruchteile von Sekunden entscheiden, beeinflusst ein solch nachteiliger Effekt nicht nur das Endresultat, sondern auch den dabei empfundenen subjektiven Ermüdungsgrad.

 

Richtiges Trinken ist entscheidend

Die Flüssigkeitszufuhr spielt beim Sport also eine große Rolle. Wer viel schwitzt, verliert nicht nur Wasser, sondern auch Natrium. Der Verlust an Mineralstoffen muss ebenfalls ausgeglichen werden. Dazu eignet sich bestens ein Wasser mit hohem Natriumgehalt. Wenn Sie zu einem Mineralwasser greifen, sollte dieses lieber kohlesäurefrei oder –arm sein. Das reizt den Magen weniger und vermeidet Schluckauf.

Am Markt sind verschiedene Sportgetränke erhältlich. Elektrolyt- und Isotonische Getränke müssen eine bestimmte Zusammensetzung aufweisen. Die enthaltenen Mineralstoffe können schnell vom Körper aufgenommen werden und ersetzen Wasser- und Energieverluste schnell. Ausgerichtet sind solche Getränke in erster Linie für Hochleistungssportler. Im Breitensport lassen sich mit verdünnten Fruchtsäften in der Regel die gleichen Ergebnisse erzielen. Die Finger lassen sollten sie jedenfalls von Softdrinks und koffeinhaltigen Getränken – solche können den Körper regelrecht weiter austrocknen.

Für die großen Getränkemultis wurde es längst zum Kerngeschäft. Flaschenwasser avancierte zum meistgekauften Getränk der Welt – das ist aus ökologischer Sicht eine Katastrophe. Der Vertrieb von abgefülltem Wasser wächst seit 2008 jährlich weltweit um sechs Prozent, schreibt die „Financial Times“. Die großen Konzerne Danone, Nestle, Coca-Cola und Pepsi kämpfen um die Anteile am Markt. Ihr lukrativstes Geschäft sind nicht mehr Softdrinks, sondern schlicht und einfach gewöhnliches Wasser.

Verbrauch verdoppelt

Vor allem in Asien, China und Indien – wo es die Regierungen nicht immer schaffen, die schnell wachsenden Städte permanent mit sauberem Trinkwasser zu versorgen – wächst der Markt enorm. Chinas Verbrauch von Flaschenwasser hat sich in fünf Jahren sogar verdoppelt, von 17 Milliarden auf 33 Milliarden Liter pro Jahr.

Doch auch in der westlichen Welt wird Wasser zunehmend im Supermarkt gekauft. „Die Wachstumsraten sind hier ähnlich wie in den Schwellenländern“, sagte Marco Settembri, Geschäftsführer von „Nestle Wasser“ zuletzt gegenüber der „Financial Times“. Vor allem die Sorge um Gesundheit und Übergewicht steigere die Nachfrage von Wasser aus der Flasche. Der österreichische Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie gab bekannt, dass der durchschnittliche Österreicher 2014 rund 90 Liter Flaschenwasser nach Hause trug – 1970 waren es noch sechs. Die heimischen Getränkeunternehmen haben im Vorjahr um die 750 Millionen Liter Wasser in Flaschen gefüllt.

 

Erstaunlicher Marketingtrick

In Europa und den USA wurde Wasser in den vergangenen Jahren zum angesagten Lifestyle-Produkt. Der Werbeindustrie ist erstaunliches gelungen. Sie vermarktet ein Produkt, das eigentlich schon jeder zu Hause hat, und fährt damit unglaubliche Gewinne ein. Auf den Etiketten der Flaschen locken reine Quellen, schneebedeckte Berggipfel oder kristallklare Seen. Sie sollen Reinheit, Vitalität und einen gesunden Lebensstil suggerieren. Erfolgreiche Geschäftsfrauen schlürfen in der Fernsehwerbung Mineralwasser. Anstatt zum Hahn greifen die Menschen immer öfter zur Flasche.
Dabei ist die Qualität von handelsüblichem Mineral- oder Tafelwasser in vielen Ländern keineswegs besser als die von Leitungswasser. Ganz im Gegenteil – Leitungswasser untersteht einer Vielzahl von Tests, es ist das am besten überprüfte Lebensmittel der Welt. Viele Mineralwasser aus dem Supermarkt enthalten weniger Mineral­stoffe und haben außerdem ein Problem mit Keimen, wie die Stiftung Warentest in einer Studie bekanntgab.

Und auch in puncto Preis kann Wasser aus der Flasche nicht mit Leitungswasser mithalten. Ein Liter Mineralwasser kostet etwa in Österreich im Durchschnitt 50 Cent, für den man laut dem Wasserreport der Arbeiterkammer (AK) rund 400 Liter Leitungswasser bekommen könnte – ohne sie kistenweise nach Hause zu schleppen. Abgesehen von Qualität und Preis spielt die ökologische Komponente eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nur 20 Prozent der verwendeten Plastikflaschen werden nämlich recycelt. Der Rest sammelt sich zu unüberschaubaren Müllbergen an, riesige Plastikinseln in unseren Meeren sind lebensbedrohlich für zahlreiche Tiere.

Vor allem beim ersten Kind sind Eltern schnell besorgt und überfürsorglich. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist groß. In gewissen Bereichen ist es wichtig, sich umfangreich zu informieren und gewisse „Regeln“ einzuhalten. Bei anderen Problemen hört man besser auf das Bauchgefühl. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Verwendung von Wasser in der Säuglingsnahrung. Damit Sie wissen, wann Sie auf Ihre Intuition hören können und wann lieber nicht.

 

Darf ich Leitungswasser verwenden?

Grundsätzlich lässt sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Das Leitungswasser in Österreich ist prinzipiell von hoher Qualität und wird strenger kontrolliert als Mineralwasser. Die kontrollierten Grenzwerte orientieren sich aber an Erwachsenen. Sind Sie unsicher, ob die Qualität auch für Babys passt, können Sie ganz einfach beim Wasserwerk nachfragen. Etwas schwieriger gestaltet sich das bei einem Hausbrunnen. Hier ist ein Wassertest ratsam, der sich genau an den Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern orientiert.

Entscheidend für die Wasserqualität sind aber die letzten Meter, also die Wasserrohre im Haus. Hierfür kann der Wasserversorger keine Garantie übernehmen. In manchen alten Häusern gibt es heutzutage noch Bleirohre, kommt das Wasser aus solchen, ist es definitiv nicht für Säuglingsnahrung geeignet. Auch Kupferrohre können problematisch sein. Vorsichtig sollten Sie hier bei Neubauten sein, da in den ersten drei Jahren durch die Rohre relativ viel Kupfer ins Wasser abgegeben wird. Im Zweifelsfall erspart Ihnen ein Wassertest unangenehme Überraschungen oder das Schleppen von gekauftem Wasser.

Prinzipiell gilt, das Wasser immer erst ablaufen zu lassen. Steht es längere Zeit in der Leitung, spricht man von sogenanntem Stagnationswasser, das viele Stoffe aus der Leitung aufnimmt und mitunter auch eine höhere Keimzahl aufweist. Auch wenn der Wasserhahn nur eine Stunde nicht aufgedreht wurde, ist das stehende Wasser schon ungeeignet. Lassen Sie es solange abfließen, bis es gleichmäßig kühl ist. Meist braucht es dazu zwischen zwei und fünf Litern. Ob Leitungswasser vor der Verwendung abgekocht werden muss, ist umstritten. Manche Ärzte empfehlen, das Wasser in den ersten sechs Lebensmonaten des Babys abzukochen. Andere sind der Ansicht, dass so Allergien gefördert werden. 

 

Unser Wasser zuhause ist sehr kalkhaltig. Schadet das meinem Kind?

Kalk sieht unappetitlich aus, wenn er sich im Wasserkocher ablagert. Aber keine Sorge: der weiße Belag besteht aus den Mineralien Calcium und Magnesium, die keine Gefahr für den menschlichen Organismus darstellen. Prinzipiell sind sie sogar gesund. In der geringen Menge, in der sie in unserem Trinkwasser vorkommen, wirkt sich das aber kaum auf den menschlichen Körper aus.

Der Körper von Babys kann aber manchmal noch nicht so gut mit den Mineralstoffen umgehen. Bei empfindlichen Kindern kann hartes Wasser deshalb zu Blähungen und Verstopfung führen. Bei der Zubereitung von Fläschchen machen manche Eltern ebenfalls schlechte Erfahrungen mit kalkhaltigem Wasser. Das Milchpulver löst sich darin schlecht auf. Deshalb enthärten manche Eltern ihr Wasser. Vorsicht ist aber bei Filterkannen geboten: Diese verkeimen sehr schnell und können so Babys deutlich mehr belasten, als das ungefilterte Wasser.

 

Soll mein Baby zusätzlich zur Muttermilch oder zum Fläschchen Wasser trinken?

Babys, die gestillt werden oder mit Pulver angerührte Milch bekommen, brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit. Sobald mit Beikost angefangen wird, ist es sinnvoll, dem Kind ein Getränk anzubieten. Verzweifeln Sie aber nicht, wenn es anfangs nicht trinken möchte. Solange Sie es noch überwiegend mit Milch füttern, braucht es keine weitere Flüssigkeit. Erst wenn das Baby mehr Breimahlzeiten oder Beikost als Milch bekommt, sollte es zusätzlich trinken.

Auch in heißen Sommern ist zu Beginn kein zusätzliches Trinken notwendig. Ist es wirklich sehr heiß, bieten Sie dem Kind einfach öfter die Brust oder das Fläschchen an. Eine schlechte Idee ist es, Säuglingsnahrung mit Wasser zu strecken. Das Pulver sollte immer genau nach Vorgabe mit Wasser vermischt werden, da es so perfekt auf die Bedürfnisse des Babys angepasst ist. Manchmal kommen dennoch Zweifel auf, ob das Kind denn genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ist dreimal am Tag die Windel nass, gibt es keinen Grund für solche Zweifel.

 

Was sollte mein Kind zur Beikost trinken?

Für die ersten Getränke in Babys Leben gilt: je natürlicher, desto besser. Ist Ihr Leitungswasser für Babys geeignet, ist es perfekt als Getränk. Bei gekauftem Wasser sollten Sie auf die Werte für Nitrat und Natrium achten. Nitrat sollte maximal zu 10 Milligramm pro Liter enthalten sein, Natrium zu 20 Milligramm. Besonders die Werte für Natrium liegen oft weit darüber, da es hierfür keine Grenzwerte in Mineralwässern gibt. Ebenfalls nicht geeignet ist Wasser mit Kohlensäure. Die Säure kann für Blähungen sorgen oder den Zahnschmelz bei ersten Zähnchen angreifen.

Manche Eltern greifen gerne zu speziellen Babytees als Getränk. Hier ist es wichtig, auf natürliche Inhaltsstoffe zu achten und den Tee nicht zu süßen. Manche Tees sind aufgrund der Inhaltsstoffe eher als Arzneimittel zu betrachten. Fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt, welchen Tee er empfiehlt. Definitiv nicht geeignet für die Kleinsten sind koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee oder Cola. Auch Limonaden sind aufgrund des Zuckergehalts und der Kohlensäure tabu. Fruchtsäfte hingegen sind in Ordnung, wenn sie verdünnt werden. Sie sollten aber eher eine Ausnahme bilden. Trinkt das Kind von frühauf zuckerhaltige Getränke, kann das schon vor dem Durchbrechen der ersten Zähne zu Karies führen.

Wasser wird für zahlreiche Zwecke aufbereitet. Etwa im Rahmen der ganz normalen Trinkwasserversorgung. Im technischen Bereich muss Wasser oft besonderen Reinheitsanforderungen entsprechen. Oder im Outdoor- und Campingbereich, wo nicht immer genügend Wasservorräte mitgeschleppt werden können. Vor allem bei mehrtägigen Trekking-Touren ist das der Fall – abseits der Zivilisation gehört es zum täglichen Ritual, Wasser aufzubereiten.

 

Auf der Suche nach Wasser in der Natur

Bevor Sie Wasser aufbereiten können, müssen Sie es erst gewinnen. In manchen Gebieten ist das einfach. Wasser aus Flüssen oder Seen können Sie abschöpfen und Regenwasser einfach auffangen. Trockene Gebiete stellen jedoch eine Herausforderung dar. Hier sind Ihre Kreativität und Abenteuerlust gefragt. Bildet sich morgens Tau, können Sie diesen mit einem sauberen Stück Stoff sammeln und in den Wasserbehälter auswringen. Auch im Boden versteckt sich das kühle Nass. Mit einer einfachen Vorrichtung können Sie die Bodenfeuchtigkeit zum Kondensieren bringen und Wasser auffangen.

Egal für welche Methode Sie sich entscheiden – aufbereiten sollten Sie das gewonnene Wasser auf jeden Fall.

 

Sichtbare und unsichtbare Probleme

Im Wasser können einige Gefahren lauern. Offensichtlichstes Anzeichen für eine Verschmutzung sind Schwebstoffe. Sie lassen das Wasser trüb werden und schweben, sobald sie aufgewirbelt werden. Im natürlichen Grund- und Quellwasser sind sie meist zu finden. Konkret handelt es sich um Staub oder aufgewirbelten Schlamm, auch feinste Partikel aus der Luft können im Wasser schweben. Solche Verschmutzungen sind nicht unbedingt gesund, lösen in der Regel aber keine schlimmen gesundheitlichen Probleme aus.

Bakterien und Viren sind um einiges gefährlicher. Sie können verschiedene Krankheiten auslösen und sollten gewissenhaft entfernt werden. Im Wasser kommen auch andere Mikroorganismen vor, sogenannte Protozoen. Sie stammen oft aus Abwässern und sind ebenfalls für Krankheiten verantwortlich. Nur mit einer sorgfältigen Entkeimung können Sie ein Gesundheitsrisiko ausschließen.

Auch Chemikalien gehören zu den häufigsten Problemen. Hier handelt es sich oft um Medikamentenrückstände oder Reste von Putzmitteln und Dünger. Solche Stoffe können direkt ins Grundwasser gelangen – sei es über Abwasser aus Betrieben oder aus den Wasserwerken. Nicht alle Aufbereitungsmöglichkeiten sind wirksam gegen chemische Belastungen. Sie sollten beim Kauf eines Produktes darauf achten oder bestenfalls abgelegene natürliche Quellen suchen.

 

Die vier Möglichkeiten der Wasseraufbereitung

Prinzipiell kann Wasser auf vier verschiedene Methoden aufbereitet werden. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, oft macht eine Kombination aus verschiedenen Wegen am meisten Sinn.

Abkochen

Hitze ist ein einfacher Weg, Mikroorganismen abzutöten. Bei der Anwendung dieser Methode können Sie nicht viel falsch machen. Sie benötigen dafür geeigneten Brennstoff und ein hitzebeständiges Gefäß. Lassen Sie das Wasser etwa 10 Minuten kochen, in höher gelegenen Gebieten länger. Durch den hohen Luftdruck kocht Wasser nämlich schon bei niedrigeren Temperaturen, die Methode ist nur bis etwa 1 000 Höhenmeter sicher.

Das Abkochen des Wassers macht sämtliche Mikroorganismen unschädlich, Feststoffe jedoch nicht. Das bedeutet, dass Mineralien, Metalle oder Schwebstoffe im Wasser bleiben. Diese Stoffe sinken aber mit der Zeit zu Boden, sodass sich sauberes Wasser abschöpfen lässt. Etwas Zeit muss man ohnehin verstreichen lassen, bis sich das Wasser trinken lässt, zur Kochzeit kommt auch noch etwas Zeit zum Abkühlen dazu. Nachteilig ist in erster Linie der hohe Brennstoffverbrauch. Außerdem verkeimt das Wasser nach dem Abkochen schnell wieder, sodass es nicht zur Lagerung gedacht ist.

Desinfizieren

Noch einfacher in der Handhabung sind Desinfektionstabletten zur Wasseraufbereitung. Kaufen können Sie solche in Sport- und Outdoorgeschäften. Mit den Tabletten werden sowohl Bakterien, Protozoen als auch Viren abgetötet. Achten Sie unbedingt auf die richtige Dosierung – zu niedrig dosiert werden womöglich nicht alle Erreger abgetötet, zu hoch dosiert nehmen Sie unnötig viele Chemikalien zu sich.

Die Tabletten zeichnet eine lange Haltbarkeit aus, sie arbeiten entweder mit Iod oder Chlor. Das schmeckt man auch. Chemisch aufbereitetes Wasser schmeckt nicht unbedingt gut, dafür ist die Methode zuverlässig. Befinden sich aber Schwebstoffe im Wasser, sollten Sie diese zuvor entfernen, da die Chemikalien ansonsten nicht richtig wirken können. Bis die Tabletten ihre Wirkung entfalten, müssen Sie sich etwas gedulden. Etwa zwei Stunden Arbeitszeit benötigen die Chemikalien. Optimal wirken sie in der Regel bei einer Wassertemperatur von 21 Grad Celsius. Sehr kaltes Wasser kann die Wirksamkeit beeinträchtigen.

Vorsichtig sollten Sie bei Tabletten sein, die Silberionen als Wirkstoff angeben. Oft wird angenommen, dass solche desinfizieren. In Wahrheit können Sie nicht entkeimen, sondern eignen sich nur zur Konservierung von bereits aufbereitetem Wasser.

Filtern

Mehrere Hersteller bieten mittlerweile Wasserfilter für den Outdoorbereich an. Klarer Vorteil: Filtern ist die einzige Methode, die gegen Schwebstoffe wirkt. Dafür werden nicht immer alle Mikroorganismen entfernt. Das ist jedoch von Modell zu Modell sehr verschieden. Outdoor-Wasserfilter gibt es nämlich in den verschiedensten Ausführungen für verschiedenste Bedürfnisse. Die leichtesten Varianten sehen aus wie dicke Permanentmarker und sind Strohhalme, mit denen man direkt aus verschmutzten Gewässern trinken kann. Beliebt sind auch Trinkflaschen mit eingebauten Filtern. Für größere Campingvorhaben gibt es große Modelle, die problemlos mehrere Wohnwägen versorgen.

Bei Outdoor-Wasserfiltern sollten Sie unbedingt auf die Lebensdauer achten.

Wird der Filter darüber hinaus verwendet, droht er zu verkeimen und die bereits ausgefilterten Stoffe können konzentriert ins Wasser gelangen. Beachten Sie also unbedingt die Gebrauchsanweisung, auch was die Reinigung und Wartung betrifft. Für Ihren Aufenthalt in der Natur empfehlen wir Ihnen, nur spezielle Outdoorfilter zu verwenden. Falls Sie schon überlegt haben, einfach Ihren normalen Haushaltsfilter einzupacken, vergessen Sie das lieber wieder. Solche Filter sind für andere Voraussetzungen hergestellt und kommen in der Regel nicht gegen Krankheitserreger in natürlichen Gewässern an.

UV-Licht

Eine Methode, die in den vergangenen Jahren immer handlicher geworden ist, ist das Bestrahlen mit UV-Licht. Diese Variante beruht auf einem physikalischen Prinzip. UV-Strahlen haben die Eigenschaft, Mikroorganismen schnell und wirksam abzutöten. Bakterien, Viren und Protozoen können sich so nicht mehr vermehren oder Infektionen auslösen. Auch in Krankenhäusern oder Kläranlagen wird UV-Licht zur Desinfektion eingesetzt.

Für den Outdoor-Bereich gibt es handliche Modelle. Diese sind oft in Stiftform gefertigt und müssen ins Wasser getaucht werden. Je nach der Menge, die Sie aufbereiten wollen, richtet sich die Anwendungszeit. Lange dauert es aber nicht. Ihren Tagesbedarf an Trinkwasser können Sie bei den meisten Modellen innerhalb von ein bis zwei Minuten desinfizieren. Wasseraufbereitung mittels UV-Licht funktioniert relativ schnell und unkompliziert. Außerdem belasten Sie sich selbst und auch die Umwelt nicht mit Chemikalien. Vergewissern Sie sich aber, dass Sie genügend Batterien im Gepäck haben!

 

So geht’s: Anleitung zum Wasseraufbereiten

Soweit zur Theorie – nun geht es in die Praxis. Haben Sie Wasser gefunden, müssen Sie einen passenden Weg finden, es aufzubereiten. Zu Beginn treffen Sie die Unterscheidung zwischen trübem und klarem Wasser. In trübem Wasser befinden sich Schwebstoffe, die unbedingt ausgefiltert werden müssen.

Wenn zu Ihrer Camping-Ausrüstung ohnehin ein Wasserfilter gehört, sind Sie damit gegen Schwebstoffe bereits bestens gewappnet. Alternativ schadet es nicht, ein paar Kaffeefilter einzupacken für den Fall, dass Sie einmal nur trübes Wasser finden. Im Ernstfall filtert auch ein Stück Stoff. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, nur sauberen Stoff zu verwenden. Ganz nach dem Motto „doppelt hält besser“ empfiehlt es sich, das Wasser durch mehrere Lagen laufen zu lassen. Nach der Filterung sollte das Wasser klar sein.

Klares Wasser ist aber noch kein Trinkwasser. Nur wenn Sie einen Outdoor-Wasserfilter verwenden, können Sie das gefilterte Wasser schon trinken. Ansonsten befinden sich noch zahlreiche Mikroorganismen darin. Welche Methode Sie zum Entkeimen wählen, hängt wohl von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Bei warmem Wasser und abseits der Gebirge sind Abkochen, chemische Desinfektion und UV-Licht etwa gleich wirksam. Auf langen Touren werden Sie sich Fragen zum Gewicht, der Wartezeit, zur Zuverlässigkeit und vielen weiteren Faktoren stellen.

Unser Fazit: Welche Möglichkeit die beste ist, um Wasser aufzubereiten, kann pauschal nicht gesagt werden. Meist kommt es auf die passende Kombination an. Wenn Sie sich an unsere Tipps halten, steht der richtigen Aufbereitung hoffentlich nichts mehr im Wege!

Sie überlegen, eine Entkalkungsanlage im Haushalt zu installieren? Dann haben Sie bestimmt schon die hartnäckigsten Auswirkungen von kalkhaltigem Wasser kennen gelernt. Als Hilfe bei Ihrer Kaufentscheidung haben wir hier die wichtigsten Vor- und Nachteile von Entkalkungsanlagen zusammengestellt. Beachten sollten Sie, dass diese Anlagen mit unterschiedlichen Prinzipien funktionieren. Im Artikel zu den verschiedenen Arten von Enthärtungsanlagen bekommen Sie einen Überblick zu den gebräuchlichen Methoden. So können Sie die Anlage finden, die am besten zu Ihnen passt.

Der Begriff „Entkalkungsanlage“ ist eher umgangssprachlich. Technisch korrekt ist die Bezeichnung „Enthärtungsanlage“. Wasser kann nämlich nur enthärtet werden, von Kalk spricht man eigentlich erst, wenn er sich ablagert. Entkalkt in diesem Sinne werden also Geräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine aber auch Badarmaturen oder Fliesen.

 

Vorteile einer Entkalkungsanlage

  1. Weniger Reinigungsaufwand

Eine Entkalkungsanlage sorgt für weiches Wasser. Das bedeutet, dass die kalkbildenden Mineralien Calcium und Magnesium entweder entfernt werden oder sich nicht mehr ablagern können. Somit haben Sie mit weit weniger Kalkablagerungen zu kämpfen oder diese lassen sich deutlich leichter entfernen als zuvor. Besonders im Badezimmer werden Sie froh sein, die lästigen Ränder weniger oft wegschrubben zu müssen.

  1. Wasch- und Reinigungsmittel sparen

Kalkhaltiges Wasser hat auch Auswirkungen auf Reinigungsmittel. Die Wasserhärte hängt nämlich mit der Waschkraft von Spülmittel & Co. zusammen. Hartes Wasser kann seifenartige Lösungen zum Teil neutralisieren, somit wird viel mehr davon gebraucht. Mit einer Entkalkungsanlage brauchen Sie nur mehr die Waschmittelmenge, die für weiches Wasser empfohlen wird, auch bei Geschirrspülmittel oder Duschgel werden Sie Einsparungen bemerken.

  1. Geräte werden nicht so schnell kaputt

Kalk setzt sich schnell in Geräten ab. Besonders, wenn Wasser erhitzt wird, bildet sich rasch eine weiße Kruste. Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder Waschmaschinen leiden darunter. Mit weichem Wasser fällt nicht nur die Pflege der Geräte leichter, außerdem sinkt die Gefahr für Schäden.

  1. Strom sparen

Kalkablagerungen verursachen erhöhte Stromkosten. Eine Kalkschicht von nur einem Millimeter steigert den Energieverbrauch beim Heizen bereits um 10 Prozent. Ist etwa im Warmwasserboiler der Heizstab verkalkt, macht sich das schnell auf der Stromrechnung bemerkbar. Der Kalk isoliert zum Teil, sodass der Heizstab weit mehr Energie benötigt, um das Wasser zu erwärmen.

  1. Angenehm für die Haut

Kalk trocknet die Haut aus und verstopft Poren. Laut einer britischen Studie kann kalkhaltiges Wasser so sogar die Ursache für Irritationen wie Ekzeme oder Hautunreinheiten sein. Nach dem Duschen mit weichem Wasser spannt die Haut weniger und fühlt sich gepflegter an. Auch das Duschen oder Baden selbst wird zum neuen Erlebnis. Weiches Wasser ist angenehmer für die Haut.

 

Nachteile einer Entkalkungsanlage

  1. Der Kostenpunkt

Auch wenn es ganz verschiedene Arten von Entkalkungsanlagen gibt, eines haben sie gemeinsam. Billig sind sie alle nicht. Der hohe Preis rechtfertigt sich aber durch die viele Forschungsarbeit, die in den Geräten steckt. Wenn Sie sich für eine Entkalkungsanlage entscheiden, sollten Sie aber jedenfalls zu einem hochwertigeren Modell greifen. Bei den meisten billigen Anlagen wurde eindeutig in der Fertigung gespart.

  1. Gewissenhafte Wartung

Nur wenige Geräte können ohne regelmäßige Wartung betrieben werden. Anlagen, die mit einem chemischen Prinzip arbeiten, müssen laufend vom Fachpersonal gewartet werden. So müssen Sie mit weiteren Kosten und Zeitaufwand rechnen. Vernachlässigt man die Instandhaltung, führt das im schlimmsten Fall zur Verkeimung.

  1. Hohe laufende Kosten

Vor allem Ionenaustauscher, Umkehrosmoseanlagen und Filtersysteme verursachen hohe laufende Kosten. Entkalkungskartuschen und Filter müssen ständig erneuert werden. Zum Teil müssen Entkalkungsanlagen auch mit viel Trinkwasser gespült werden, weil sie ansonsten rasch verkeimen würden. Aufbereitetes Wasser ist somit insgesamt nicht immer billig.

  1. Mineralstoffe aus dem Wasser entzogen

Kalk ist an und für sich gesund. Calcium und Magnesium sind nämlich wichtige Mineralstoffe für den menschlichen Körper. Aus ernährungstechnischer Sicht hat es keine Vorteile, den Kalk zu entfernen. Nur wenige Anlagen arbeiten mit einem Prinzip, welches die Mineralstoffe im Wasser erhält.

  1. Geschmackliche Abstriche

Mit dem Kalk verschwindet auch der bekömmliche Geschmack des Wassers. Auch ohne besonders ausgeprägten Geschmackssinn fällt das auf. Viele schwören zwar beim Tee- und Kaffeekochen auf weiches Wasser, „pur“ schmeckt aber hartes Wasser besser. So greifen viele erst recht zum teuren Flaschenwasser.

Aquavital hält zahlreiche Expertentipps rund um unser Wasser für Sie bereit. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick zum Bereich Wasser entkalken.

Hartes Wasser hat gewiss Vorteile. Es schmeckt bekömmlich und enthält wichtige Mineralstoffe. Gleichzeitig ist es aber schädlich für Haushaltsgeräte und hinterlässt unschöne Kalkflecken im Bad und in der Küche. Egal ob man hartes Wasser nun schätzt oder nicht – den genauen Härtegrad zu kennen, hat Vorteile. Nur so lassen sich Geräte wie der Geschirrspüler oder die Kaffeemaschine richtig einstellen. Aquariumbesitzer kommen um eine ständige Überprüfung nicht herum, wenn es ihren Schützlingen gut gehen soll. Auch bei der Waschmitteldosierung spielt die Härte eine Rolle. Und spätestens, wenn man sich für die Installation einer Enthärtungsanlage entscheidet, muss der Härtegrad genau bekannt sein.

Wir stellen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten eines Härtetests vor. So können Sie sich für den richtigen Test für Ihre Bedürfnissen entscheiden.

 

Online-Wassertests

Einen ersten groben Richtwert zur Wasserhärte liefern verschiedene Online-Wassertests. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und rufen Sie die Zahlen aus der Datenbank ab. Beachten Sie dabei aber bitte, dass die Angaben zum Teil auf Hochrechnungen basieren und so gewissen Schwankungen unterliegen.

 

Beim Wasserversorger nachfragen

Prinzipiell ist der Wasserversorger gesetzlich dazu verpflichtet, den Abnehmern die Wasserhärte mitzuteilen. Als Hauseigentümer finden Sie den entsprechenden Wert auf der Wasserrechnung. Im Normalfall können die Angaben auch auf der Homepage gefunden werden, oder Sie rufen kurz beim Wasserversorger an. Per Gesetz muss nur der Härtebereich (weich bis hart) angegeben werden. Meist werden aber die genauen Zahlen ausgewiesen. Beachten Sie jedoch, dass diese Angaben schwanken können. In Zeiten von Engpässen oder bei Verunreinigungen kann auf andere Quellen zurückgegriffen werden, sodass der Härtegrad manchmal auch stark schwankt.

 

Teststreifen zur Wasserhärte

Teststreifen sind eine einfache Möglichkeit, um die Härte des Wassers selbst festzustellen. Erhältlich sind sie in Apotheken, Drogerien, Zoogeschäften, Baumärkten oder online. Die Handhabung ist einfach. Sie halten den Streifen kurz in ein Gefäß mit Wasser, streichen dann die überschüssige Flüssigkeit ab und warten, bis sich der Streifen verfärbt. Anhand der Verfärbung kann danach der Härtegrad abgelesen werden. Dabei werden verschiedene Abstufungen angeboten. Grobe Unterteilungen – etwa im Bereich von je 5° deutscher Härte – sind sinnvoll, wenn Sie den Härtegrad nur ungefähr wissen wollen. Zur richtigen Dosierung des Waschmittels etwa vollkommen ausreichend.

In vielen Bereichen muss der Härtegrad aber genau bekannt sein. Manche Teststreifen liefern zu unpräzise Ergebnisse. Besonders bei billigen Teststreifen kann es vorkommen, dass die Auswertung nicht ganz eindeutig ist.

 

Tropftest – Im Minilabor selber testen

Mit einer Testlösung lässt sich der Härtegrad schon genauer bestimmen. Gearbeitet wird mit dem chemischen Prinzip der Titration. Dafür ist aber kein chemisches Wissen erforderlich, nur ein ruhiges Händchen und eine sorgfältige Vorgehensweise. Sie füllen Ihr Wasser in den mitgelieferten Behälter und tropfen langsam mit der Pipette die Testlösung hinein. Zuerst verfärbt sich das Wasser rot, nach einigen Tropfen wird es grün. Die Anzahl der Tropfen, die Sie benötigen, bis sich das Wasser grün verfärbt, entspricht der Wasserhärte in Grad deutscher Härte.

Der Kalkgehalt im Wasser hängt vom Calcium- und Magnesiumanteil ab. Beim Tropftest kann die Titrierlösung diese Mineralien neutralisieren. Je mehr von der Lösung dazu gebraucht wird, desto härter ist das Wasser. Tropftests sind in der Regel bei richtiger Anwendung sehr genau. So können Sie ein Ergebnis bekommen, das annähernd so präzise ist wie das eines Labors.

 

Umfassender Wassercheck – Wenn Sie es genau wissen möchten

Sie möchten Ihr Wasser auf Herz und Nieren testen? Dann ab damit ins Labor! Ein umfangreicher Wassertest bietet neben der Wasserhärte auch Aufschluss über pH-Wert, Verunreinigungen und Bakterienbelastung. Das ist der einfachste und sicherste Weg, Ihre Wasserqualität genau abzubilden. Verglichen mit den Teststreifen oder Tropftests müssen Sie zwar tiefer in die Tasche greifen, erhalten dafür aber ein umfassendes und zuverlässiges Ergebnis.

Wenn Sie überlegen, eine Enthärtungsanlage anzuschaffen, sollten Sie den Härtegrad zuvor genau überprüfen lassen. In diesem Fall ist ein Härtetest aus dem Labor wahrscheinlich die beste Wahl. Entscheiden Sie sich für eine Ionenaustauschanlage müssen Sie zudem den Härtegrad laufend überprüfen. Nur so können Sie das Gerät richtig einstellen und betreiben.

Wenn Sie die Kaffeemaschine alle paar Wochen entkalken müssen, haben Sie bestimmt schon einmal über Ihren Wasserversorger geschimpft. In anderen Orten kommt weiches Wasser aus der Leitung, kostet aber gleich viel. Das wirkt ungerecht, ist aber erlaubt. Der Kalk setzt sich aus den Mineralien Calcium und Magnesium zusammen. Aus gesundheitlicher Sicht gibt es keinen Grund, diese zu entfernen – sie sind sehr wichtig für den menschlichen Organismus. Somit geben die Wasserversorger mit hartem Wasser gleichzeitig gesundes Wasser ab. Wieviel Calcium und Magnesium maximal enthalten sein dürfen, ist in der Trinkwasserverordnung nicht festgeschrieben. Überdosieren kann man die Mineralien nämlich nicht. Dennoch wünschen sich viele Bürger eine zentrale Wasserenthärtung. Umfragen aus einzelnen Regionen ergeben, dass viele auch bereit wären, dementsprechend mehr für das Wasser zu bezahlen.

 

Zentrale Enthärtung rentiert sich meist nicht

Immer wieder hört man von einzelnen Gemeinden, die sich dazu entschließen, eine zentrale Enthärtungsanlage zu installieren. Berechnet man die Kosten und die Umweltbelastung, zahlt sich eine solche Anlage in der Regel nicht aus. Oft vernachlässigt man, dass nicht nur Haushalte das Wasser beziehen. Ihre Kaffeemaschine würde sich über weicheres Wasser freuen, wie sieht das aber ein Labor, eine Zahnarztpraxis oder eine Gärtnerei? Für viele Anwendungen wäre eine zentrale Enthärtung unnötig, wenn nicht sogar falsch.

Bei der zentralen Enthärtung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Einerseits können Ionentauscher oder die Umkehrosmosetechnik angewendet werden. Eine andere Möglichkeit ist, dem Wasser Kalk zuzusetzen. Dadurch binden sich das Calcium und Magnesium daran und werden nicht weiter mit dem Wasser ausgespült. All diese Möglichkeiten eint ein hoher Abwasserverbrauch. Die Anlagen müssen nämlich mit viel Trinkwasser gespült werden, um in Schwung zu bleiben. Natürlich brauchen Sie auch viel Abwasser, wenn Sie einen Ionenaustauscher oder eine Umkehrosmoseanlage zu Hause betreiben. Eine zentrale Enthärtung verursacht jedoch insgesamt weit größere Kosten, da auch das Wasser für Industrie und Landwirtschaft davon betroffen ist. Dieses zu enthärten, schießt über das Ziel hinweg.

Nicht nur die Betriebe haben Einwände. Viele Menschen möchten kein chemisch aufbereitetes Wasser trinken und wissen sich auf natürliche Weise gegen den Kalk zu helfen. Während bei hartem Wasser eine individuelle Aufbereitung in den Haushalten kein Problem ist, ist der umgekehrte Weg nicht möglich.

 

Doppelt hält nicht besser

Zum Teil müsste man das Wasser aber auch doppelt aufbereiten. Für viele medizinische Gerätschaften etwa reicht enthärtetes Wasser bei weitem nicht aus. Das würde ein zusätzliches Verfahren fordern, es entstehen doppelte Kosten und Abwassermengen. Die doppelte Aufbereitung bringt aber keinerlei Vorteile.

Viele Anlagen zur zentralen Enthärtung verwenden Filtersysteme. Problematisch ist, dass die meisten Verunreinigungen auf die Wasserrohre im Haus zurückzuführen sind. Deshalb stimmen die Ergebnisse aus einem Wassertest in der Regel auch nicht mit den Analysewerten des Wasserwerks überein. Eine zentrale Filterung ist keine Garantie für beste Trinkwasserqualität in Ihrem Wasserglas. So bezahlen Sie womöglich extra für die Wasseraufbereitung, können davon aber überhaupt nicht profitieren. Abhilfe in einem solchen Fall schafft nur das Austauschen der Wasserrohre oder eine zusätzliche Aufbereitungsanlage im eigenen Zuhause.

Kalkablagerungen im Haushalt sind lästig. Egal ob in der Kaffeemaschine, in der Dusche oder am Waschbecken – Entkalken und Putzen gehören dazu. Eine jahrhundertealte Tradition, um solche Probleme zu bekämpfen, ist die magnetische Wasseraufbereitung. Bereits 1890 wurde das erste Patent dafür ausgegeben. Das Prinzip dahinter leuchtet anhand eines Beispiels ein. Möchten Sie einen Schneeball formen, eignet sich Pappschnee, da er gut zusammenklebt. Mit Pulverschnee wird es nicht gelingen. Und das, obwohl chemisch betrachtet beides dasselbe ist – gefrorenes Wasser. Kalk gibt es auch in ganz verschiedenen Formen, zwischen weicher Kreide und hartem Marmor gibt es chemisch betrachtet keinen Unterschied. Dieser liegt in der Kristallstruktur.

 

Magnetismus verändert Kalkkristalle

Calciumcarbonat heißt der Stoff, der Kalk, Kreide und Marmor bildet. Im Wasser gelöst spricht man von Calciumhydrogencarbonat. Kalkablagerungen bildet es erst, wenn das Wasser erhitzt wird oder verdunstet. Magnetismus beeinflusst die Form der Calciumhydrogencarbonatkristalle. Im unbehandelten Wasser finden sich Kristalle mit annähernd rechtwinkligen Strukturen. Diese können sich gut miteinander verbinden und setzen sich an Badarmaturen oder im Wasserkocher leicht fest.

Magnetisch aufbereitetes Wasser hat weniger grobe Strukturen. Die Kristalle werden abgestumpft, können sich kaum verbinden und werden einfach mit dem Wasser ausgespült. Entfernt wird der Kalk also nicht. Durch die veränderte Struktur entstehen aber keine festen Ablagerungen mehr, Kalkflecken lassen sich wie Kreidestaub einfach mit einem weichen Tuch abwischen. Bestehende Ablagerungen – etwa im Wasserkocher oder Boiler – lösen sich langsam auf. Zufriedene Anwender dieser Geräte berichten außerdem von einem weicheren Wassergefühl sowie besserem Tee- und Kaffeegeschmack.

Nicht mit jedem Magnet funktioniert das gleich gut. Für die Effizienz sind mehrere Faktoren verantwortlich. So sollten etwa mehrere Magnete im Gerät verbaut sein, damit die Wirkung über Jahre hinweg anhält, müssen sie von hoher Qualität sein. Durch zahlreiche Versuche muss die richtige Anordnung und die passende Stärke der Magnete gefunden werden. Ist das Magnetfeld zu schwach oder zu stark, kann sich die Wirkung nicht optimal entfalten. In guten Geräten steckt also viel Forschung.

 

Keine laufenden Kosten

Die Handhabung magnetischer Kalkneutralisierer ist meist leicht. Die Geräte werden auf die Wasserleitung aufgesteckt, in der Regel können Sie das einfach selbst durchführen. Eine aufwendige Wartung wie bei anderen Enthärtungsanlagen gibt es nicht. Der Magnet muss lediglich zwei Mal jährlich für einige Stunden von der Leitung genommen werden. Durch die Anziehungskraft können kleine Teilchen – beispielsweise aus Eisen – in der Leitung hängen bleiben, mit dem Abnehmen kann sie das Wasser ausspülen. Es entstehen auch keine Betriebskosten und Verschleißteile. Der Magnet arbeitet ohne Strom oder Chemie. Das schont die Umwelt und die Geldbörse.

Der Kalk bleibt bei diesen Systemen im Wasser. Er setzt sich zusammen aus den wichtigen Mineralstoffen Calcium und Magnesium. Diese sind nicht nur essentiell für den menschlichen Körper, sondern geben dem Wasser auch einen guten Geschmack. Magnete können keine Stoffe aus dem Wasser filtern. Somit bleiben auch sämtliche Schadstoffe erhalten. Anders als bei anderen Anlagen gibt es keine Verkeimungsgefahr durch die Geräte. Die magnetische Kalkwandlung hält nur etwa 48 Stunden an. In der Regel stellt dies kein Problem dar, da wir ohnehin ausreichend Wasser verbrauchen. Verwenden Sie einen großen Boiler, den Sie in diesem Zeitraum nicht zur Gänze verbrauchen, ist ein zweites Gerät notwendig. Für manche Anwendungsgebiete eignet sich die Technologie aber nicht. Einige Aquariumfische brauchen besonders weiches Wasser. Möchte man es nicht alle zwei Tage wechseln, muss es auf andere Weise aufbereitet werden.

 

Wirksamkeit ständig in der Kritik

Keine andere Art der Wasseraufbereitung steht so stark in der Kritik. Die Gründe dafür sind zum Teil einleuchtend. Meist verwendet die Werbung den Begriff der magnetischen Wasserenthärtung, dieser ist aber irreführend. Der Kalk wird nicht entfernt, das Wasser somit nicht enthärtet. Ein Wassertest zeigt mit und ohne Gerät das gleiche Ergebnis. Getestet wird nämlich auf chemische Art und Weise, ein physikalisches Prinzip kann so natürlich nicht nachgewiesen werden. Untersucht man physikalische Parameter wie die elektrische Leitfähigkeit oder den pH-Wert, können Veränderungen aber klar festgestellt werden. Am eindeutigsten sind jedoch die Mikroskopbilder der Kalkkristalle. Auch wenn Skeptiker nach wie vor Gegenteiliges behaupten – wissenschaftliche Testinstitute konnten mittlerweile die Wirksamkeit einiger Geräte eindeutig bestätigen.

Für Liebhaber von schonend gedünstetem Gemüse oder zarten Fischgerichten ist der Dampfgarer im Haushalt unverzichtbar. Bei modernen Küchen gehören die Geräte oft schon zur Standardausstattung. Kalk lagert sich im Inneren genauso ab wie in Wasserkochern und Kaffeemaschinen. Entkalken gehört zur richtigen Pflege, verlängert die Lebensdauer des Geräts und verbessert die Qualität der Speisen. Wird der Vorgang richtig durchgeführt und danach noch ein Spülvorgang eingelegt, ist auch die Lebensmittelsicherheit garantiert.

 

Schritt für Schritt den Dampfgarer entkalken

Wenn der Dampfgarer entkalkt werden möchte, macht er darauf aufmerksam. Es gibt Geräte mit einem Sperrmodus, die sich gar nicht mehr benützen lassen, wenn sie entkalkt werden müssen. Die Garer verfügen meist über ein Entkalkungsprogramm. Wie Sie dieses starten, finden Sie in der Gebrauchsanweisung. Manche Geräte führen Sie durch Anweisungen auf dem Display Schritt für Schritt durch das Programm, auch die Dosierung des Entkalkungsmittel wird manchmal hier angegeben. Wichtig ist es, den Entkalkungsvorgang vollständig laufen zu lassen. Wird er abgebrochen, muss er in der Regel komplett neu gestartet werden.

Auch Geräte ohne Entkalkungsfunktion wollen regelmäßig von Ablagerungen befreit werden. Meist sind das kleinere Tischgeräte. Hier empfiehlt es sich, den Innenraum einfach mit einem Kalkreiniger zu putzen. Lassen Sie den Reiniger bei starken Verschmutzungen etwas einweichen und verwenden Sie ein weiches Tuch. Die raue Seite eines Putzschwammes etwa kann Oberflächen beschädigen. Empfindliche Teile und die Außenseite des Geräts sollten jedoch nicht mit dem Reiniger in Berührung kommen. Außerdem sollten nur erkaltete Geräte entkalkt werden – egal ob Einbau- oder Tischgerät. Ist der Dampfgarer noch heiß, können sich nämlich ätzende Dämpfe bilden. Oft können einzelne Teile des Garers auch im Geschirrspüler gereinigt werden. Das macht die allgemeine Reinigung zwar einfacher, ersetzt das regelmäßige Entkalken aber nicht.

 

Das richtige Entkalkungsmittel – reine Geschmackssache

Viele Hersteller raten zu einem bestimmten Entkalker. Diese Mittel gibt es in Tabletten- oder Pulverform und sind oft alles andere als billig. Genauso effektiv wirken auch verschiedene Hausmittel. Zum Entkalken des Dampfgarers wird gerne Essig oder verdünnte Zitronensäure verwendet. Das erfolgt aber auf eigene Gefahr. Sollte der Hersteller nicht ausdrücklich solche Hausmittel empfehlen, können sie nämlich Schläuche oder Gummidichtungen im Gerät beschädigen. Außerdem kann Essig geschmackliche Spuren hinterlassen. Chemische Entkalker aus dem Handel sind zwar teurer, aber auch sicherer.

 

Kalk von Beginn an vermeiden

Mit einigen einfachen Handgriffen kann man Kalkablagerungen vorbeugen. Wischen Sie einfach nach jeder Verwendung den Innenraum trocken. Das Kondenswasser lässt sich leicht mit Küchenpapier wegwischen, danach lassen Sie die Tür offen stehen, bis der Innenraum komplett getrocknet ist. Kalk bleibt nämlich bei der Verdunstung des Wassers zurück. Durch gewissenhaftes Trockenwischen können sich Ablagerungen oder Flecken erst gar nicht bilden. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung einer Enthärtungsanlage im Haushalt. Dadurch wird die Wasserhärte reguliert, Kalkablagerungen können generell vermieden werden.