Was sind Legionellen?

Legionellen sind Bakterien, die prinzipiell immer in Gewässern vorkommen. Auch in Bächen und Seen findet man sie also. Üblicherweise treten sie aber in so geringer Keimzahl auf, dass keine Gefahr von ihnen ausgeht. Sie vermehren sich gut im warmen Wasser zwischen 25 und 45°C . Temperaturen, die wir oft zum Waschen und Duschen verwenden. Unter 20°C oder über 60°C können sich Legionellen nicht mehr vermehren.

 

Wieso sind Legionellen gefährlich?

Legionellen werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Weder das Trinken von belastetem Wasser stellt eine Gefahr da, noch der Kontakt mit der Haut. Gefährlich wird es, wenn Legionellen eingeatmet werden. Ein typischer Ansteckungsort ist deshalb die Dusche. Im feinen Wasserdampf sind die Erreger ebenfalls vorhanden, beim Einatmen gelangen sie in die Lunge. Wenn sie sich dort festsetzen, können sie schlimme Erkrankungen auslösen. Besonders gefährlich sind Legionellen für Personen mit geschwächtem Immunsystem, wie Babys, Kinder und ältere Menschen. Auch bei chronischen Lungenkrankheiten oder Rauchern stellen Legionellen ein erhöhtes Risiko dar.

 

Welche Krankheiten lösen Legionellen aus?

Legionellen sind für zwei verschiedene Krankheiten verantwortlich. Wer mit den Bakterien in Berührung kommt, muss aber nicht zwangsläufig erkranken – oft gibt es keine Symptome oder die Betroffenen nehmen nur eine leichte Erkältung wahr. Kranke sind jedenfalls nicht ansteckend, da die Bakterien nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden können.

Legionärskrankheit oder Legionellen Pneumonie

Die Legionärskrankheit ist eine Form der Lungenentzündung. Zwei bis zehn Tage nachdem man mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist, zeigen sich erste Symptome. Schwerer Husten, Schüttelfrost, Fieber über 40°C, Brust- und Kopfschmerzen und ein schweres Krankheitsgefühl sind typische Anzeichen. Wenn die Krankheit korrekt behandelt wird, sind die Heilungsaussichten gut, wird sie falsch behandelt, verläuft sie allerdings schwer. Die große Herausforderung bei der Legionärskrankheit ist die richtige Diagnose zu stellen.

Da die Symptome leicht mit einer gewöhnlichen Lungenentzündung verwechselt werden, ist die Legionärskrankheit schwer zu diagnostizieren. Offiziell ist die Krankheit 2017 in Österreich 218 Mal aufgetreten. Die AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) geht aber von mehr als 1.000 Fällen jährlich in Österreich aus. Wenn diese Schätzung korrekt ist, wird die Legionärskrankheit in 80 Prozent der Fälle falsch diagnostiziert. Von den offiziell Erkrankten sterben jährlich zwischen 4 und 14 Prozent, zu der Dunkelziffer gibt es hier keine Schätzungen.

Gute Heilungschancen gibt es durchaus. Sollten Symptome bei Ihnen auftreten und Sie den Verdacht auf Legionellen haben, teilen Sie das sofort Ihrem Arzt mit. Legionellen lassen sich schnell und unkompliziert nachweisen und einer Heilung steht nichts mehr im Wege.

Pontiac-Fieber

Das Pontiac-Fieber ist die häufiger vorkommende Erkrankung, die von Legionellen ausgelöst wird. Sie verläuft nicht so schwer wie die Legionärskrankheit. Betroffene klagen meist über grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, allgemeines Unwohlsein und Kopf- und Gliederschmerzen. Eine Lungenentzündung tritt aber nicht auf. Die Inkubationszeit ist relativ kurz und liegt im Durchschnitt bei ein bis zwei Tagen.

Oft wird die Krankheit mit einer Sommergrippe verwechselt, da die Symptome sehr ähnlich sind. Auch bei dieser Krankheit wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen – es dürften längst nicht alle Fälle diagnostiziert oder dokumentiert sein. Das Pontiac Fieber muss nicht therapiert werden, im Normalfall heilt es innerhalb einer Woche von selbst aus.

Todesfälle in Zusammenhang mit dem Pontiac-Fieber werden nicht beschrieben.

Falls Sie vermuten, aufgrund von Legionellen erkrankt zu sein, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf. Die Informationen auf unserer Website dienen nicht zur Selbstdiagnose und können keinesfalls die Untersuchung durch einen Arzt ersetzen!

 

Wo besteht Gefahr, sich mit Legionellen zu infizieren?

Überall, wo Wasser erwärmt wird. Ansteckungsgefahr gibt es somit sowohl in öffentlichen Anlagen als auch in Privathaushalten. Besonders betroffen sind Duschen, öffentliche Sanitäranlagen, Schulen, Krankenhäuser, Klimaanlagen und Kühltürme. Die Bakterien gelangen hier über feine Wassertröpfchen in die Luft und können leicht eingeatmet werden. Das Trinken von mit Legionellen belastetem Wasser ist prinzipiell nicht gefährlich. Allerdings kann es dabei leicht „in die falsche Röhre gelangen“ und die Erreger können so den Weg in die Lunge finden.

Optimale Bedingungen für die Verbreitung von Legionellen findet man in Duschen und Whirlpools. Die Temperatur ist hier genau richtig für die Bakterien und über den fein zerstäubten Wasserdampf werden sie leicht eingeatmet. Auch wenn Wasser lange in den Leitungen steht, entwickelt sich eine perfekte Brutstätte. Hat man beispielsweise die Dusche zwei Wochen nicht aufgedreht, weil man auf Urlaub war, ist mit einer höheren Bakterienbelastung im Wasser zu rechnen. Die Lösung: Einfach das Wasser einige Minuten ablaufen lassen und den Raum gut lüften.

Aber nicht nur der Ort ist entscheidend für eine mögliche Ansteckung. Personen mit geschwächtem Immunsystem, chronischen Lungenerkrankungen und Raucher sind stärker gefährdet, sich anzustecken. Außerdem sind Männer zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Frauen. Woran das liegt, ist aber nicht beschrieben.

 

Wie kann ich feststellen, ob Legionellen im Wasser sind?

Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Es muss strengen Anforderungen gerecht werden, bevor es an Konsumenten abgegeben wird. Fehler auf Seiten der Wasserversorger sind zwar nicht auszuschließen, in den meisten Fällen sind Verunreinigungen aber auf die eigenen Hausinstallationen zurückzuführen. Mit einem Wassertest lässt sich herausfinden, ob die Legionellen im Wasser gefährlich sind. Das hängt nämlich damit zusammen, wie viele koloniebildende Einheiten darin zu finden sind. Eine gewisse Anzahl an Legionellen ist in allen Gewässern zu finden, auch in der Natur.

Ein Legionellen Wassertest muss im Labor durchgeführt werden. Sie bekommen vom Testinstitut ein steriles Gefäß zugesendet, in das Sie ganz einfach zuhause Wasser abfüllen. Die Probe senden Sie mit der Post ins Labor und nach einer gewissen Bearbeitungszeit – in der Regel zirka zwei Wochen – bekommen Sie ihr Ergebnis. Besonders wenn Kleinkinder und Babys im Haushalt leben ist es eine gute Idee, einen Test zu machen. Da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist, sind die Kleinen besonders anfällig für Legionellen.

Falls es durch das Wasserwerk bzw. das öffentliche Versorgungsnetz zu Problemen mit Legionellen kommt, muss das allen Verbrauchern entsprechend mitgeteilt werden.

 

Wie reagiere ich richtig, wenn Legionellen im Wasser sind?

Legionellen sterben ab 60°C Wassertemperatur ab. Zuverlässigen Schutz gegen die Bakterien bietet also Hitze. Bei einem Befall überprüfen Sie, ob das Warmwasser in Ihrem Zuhause auf über 60°C eingestellt ist. Im ganzen Leitungssystem sollte die Temperatur an keiner Stelle unter 55°C fallen.

Sie können auch eine thermische Desinfektion durchführen. Das bedeutet nichts anderes, als dass Sie alle Zapfstellen von Warmwasser mit mindestens 70°C heißem Wasser spülen. Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Warmwasseranlage entsprechend aufheizen können und lassen Sie an allen Wasserhähnen und Duschköpfen mindestens drei Minuten lang das heiße Wasser ablaufen. So werden die Legionellen zuverlässig inaktiviert oder abgetötet. Wenn Sie Bedenken bezüglich der Durchführung haben, hilft Ihnen gerne ein Installateur.

Lange Zeit waren sogenannte Legionellenschaltungen üblich. Dabei wurde das Wasser regelmäßig zu einem gewissen Zeitpunkt automatisch erhitzt. Die Wirksamkeit dieser Methode ist aber bestritten, da ein Gewöhnungseffekt beschrieben wird. Setzt man die Legionellen auf diese Art regelmäßig dem heißen Wasser aus, werden sie hitzeresistent.

Die thermische Desinfektion ist zwar die geläufigste Methode, es gibt aber auch andere Wege. Eine Möglichkeit ist, das ganze System mit Chlor zu spülen. Dieser Vorgang muss von Fachpersonal durchgeführt werden und gefährdet die Trinkwasserqualität für einen gewissen Zeitraum. Dafür ist die Desinfektion mit Chlor aber auch sehr effektiv. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit UV-Licht zu desinfizieren. Dazu gibt es eigene Geräte, die speziell auf Warmwasser ausgelegt sind. Diese Methode funktioniert ohne Chemie, desinfiziert aber dennoch nachhaltig.

In öffentlichen Bereichen – etwa bei den Duschen in einem Wohnheim – können Sie nicht selbst handeln. Betreiber müssen aber gewisse Hygienevorschriften einhalten und im Falle einer erhöhten Legionellenbelastung Maßnahmen ergreifen.

 

Welche Vorschriften gibt es in Bezug auf Legionellen?

In Österreich gibt es eine „Legionellen Norm“, die korrekt „ÖNORM B 5019“ heißt. Darin sind Vorschriften für die Trinkwassererwärmung in Kranken- und Kuranstalten, Pflegeanstalten, Badeanstalten und Beherbergungsbetrieben festgelegt. Beim Betrieb von Warmwasseranlagen für einzelne Wohneinheiten oder Einfamilienhäuser müssen diese Vorschriften nicht eingehalten werden. Für zentrale Anlagen gelten diese besonderen Vorschriften, weil das Risiko deutlich höher ist. Die Norm beinhaltet zahlreiche Spezifikationen zu den zu verwendenden Materialien und Bauweisen, zur Wartung, zur Betriebstemperatur und vieles mehr. Nicht unter die ÖNORM fallen Anlagen, die nicht als zentral gesehen werden. Dazu zählt zum Beispiel das Wasser in zahnärztlichen Behandlungsapparaten.

Unabhängig davon ist gesetzlich festgelegt, dass Trinkwasser die menschliche Gesundheit nicht gefährden darf. Wasser mit einer erhöhten Legionellenbelastung darf somit nicht an das Verteilungsnetz abgegeben werden.

In Deutschland müssen laut Trinkwasserverordnung alle Großanlagen und öffentlichen Gebäude sowie Anlagen zu gewerblichen Zwecken regelmäßig Wasserproben nehmen. Bei einer bestimmten Legionellenkonzentration muss diese dem Gesundheitsamt angezeigt werden und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Für Ein- und Zweifamilienhäuser besteht keine Untersuchungspflicht.

Privat sollten Sie gut auf Ihre wasserführenden Geräte achten. Klimaanlagen, Luftbefeuchter, Whirlpools und andere Gerätschaften, die mit warmem Wasser arbeiten, können schnell zur Gefahr werden. Beachten Sie jedenfalls die Angaben des Herstellers bezüglich Wartung und Pflege. Im Zweifelsfall zögern Sie lieber nicht, einen Legionellentest durchzuführen.

 

Wie kann ich Legionellen vorbeugen?

Der wichtigste und einfachste Weg ist, das Warmwasser immer auf 60°C zu erhitzen. Im Sommer wird die Warmwasseranlage oft auf niedrigeren Temperaturen betrieben. Das ist aus Energiespargründen zwar vielleicht sinnvoll, in Hinblick auf Legionellen allerdings gar keine gute Idee. Nicht umsonst werden erhöhte Legionellenbelastungen meist im Sommer verzeichnet.

Bakterien brauchen immer eine geeignete Brutstätte. Wenn Sie in ihrem Zuhause Probleme mit Kalk haben, bilden sich solche schnell. Entkalken Sie Armaturen und Brauseköpfe regelmäßig, um den Bakterien die Brutstätte zu nehmen. Ebenfalls eine gute Brutstätte ist abgestandenes Wasser. Hier können sich die Bakterien gut vermehren. Deshalb sollten Sie Totstränge in Ihrem Leitungssystem unbedingt vermeiden und das Wasser aus selten genutzten Leitungen regelmäßig abfließen lassen. Eine unterschätzte Gefahr ist Leitungswasser nach längerer Abwesenheit. Waren Sie beispielsweise zwei Wochen im Urlaub und niemand hat das Wasser in der Zwischenzeit aufgedreht, sollten Sie die Leitungen gründlich durchspülen. Besonders die Dusche hat Gefahrenpotential. Drehen Sie das Wasser einfach für einige Minuten möglichst heiß auf, öffnen Sie das Fenster und verlassen Sie den Raum. Auch wenn Sie nur einige Tage nicht zuhause waren, ist es eine gute Idee, das Wasser gründlich abfließen zu lassen. Abgestandenes Wasser kann nämlich auch andere Gefahren bergen – etwa eine erhöhte Bleikonzentration.

Das Um und Auf ist, das gesamte Warmwassersystem gut zu warten. Darunter fallen verschiedenste Aspekte von der Wartung von Klimaanlagen bis zum Tauschen von Wasserfiltern. Achten Sie darauf, den Duschschlauch in regelmäßigen Abständen zu wechseln. Im Inneren kann sich nämlich eine zähe Mischung aus Biofilm und Kalkablagerungen bilden, in denen sich Legionellen richtig wohlfühlen. Auch der Einbau einer Entkalkungsanlage wirkt vorbeugend, da so die Brutstätte der Bakterien vermindert wird.

Basistest: Ein guter Einstieg

Die meisten Testinstitute bieten einen Basistest an, der in der Regel die wichtigsten physikalischen und chemischen Parameter untersucht. Dazu zählen Werte wie die Wasserhärte, Mineralien und Schwermetalle. Typischerweise werden zum Beispiel Calcium, Magnesium, Natrium, Chlorid, Hydrogencarbonat, Aluminium, Eisen, Blei, Nickel und viele weitere untersucht. Ein solcher Test ist in erster Linie dafür ausgelegt, einen möglichst breiten Überblick zur Wasserqualität zu geben. Möchten Sie also eine allgemeine Einschätzung der Lage bekommen, ist dieser Test optimal. Oder Sie möchten einen Verdacht auf eine konkrete Verunreinigung überprüfen. Auch wenn Sie vermuten, dass über die Leitungsrohre oder Armaturen Schwermetalle an das Wasser abgegeben werden könnten, ist ein Basistest meist die richtige Wahl.

Wassertest Baby: Für die Gesundheit der Kleinsten

Kinder reagieren sehr empfindlich auf Fremdstoffe im Wasser. Verunreinigungen, die für Erwachsene kein Problem sind, können bei Babys und Kindern schnell Beschwerden hervorrufen. Baby-Wassertests decken bestimmte Parameter ab, auf die unsere Kleinsten besonders empfindlich reagieren. Optimal, wenn Sie Leitungswasser für Säuglingsnahrung verwenden wollen. Wichtige Testparameter sind unter anderem die Gesamthärte, Calcium, Magnesium, Chlorid, Mangan, Natrium, Blei oder Kupfer. Bakterielle Belastungen werden mit diesen Tests aber meist nicht abgedeckt.

Bakterientest: Hilfe bei unerwünschten Mikroorganismen

Bakterien im Wasser sieht man nicht, schmeckt man nicht und riecht man nicht. Ihre Auswirkungen können dafür umso heftiger sein. Ein Bakterientest umfast meist E.coli- sowie Coliforme Bakterien und untersucht die Keimzahl bei 22 und 37 Grad Celsius. 22 Grad Celsius entspricht nämlich dem Optimum vieler Wasser- und Bodenbakterien, 37 Grad dem Optimum vieler Darmbakterien. Für den Nachweis von Legionellen ist in der Regel ein zusätzlicher Test notwendig. Legionellen sind nicht beim Trinken gefährlich, sondern wenn sie eingeatmet werden. Das wird also etwa beim Duschen problematisch. Die Bakterien können erstzunehmende Lungenentzündungen auslösen.

Hausbrunnen testen: Maßgeblich für Selbstversorger

Wer sich selbst mit Wasser versorgt, ist auch selbst für die Qualität verantwortlich. 10 Prozent der österreichischen Haushalte beziehen ihr Leitungswasser aus einem eigenen Brunnen. Viele davon werden schon seit Generationen genutzt. Über die Wasserqualität machen sich aber manche Besitzer keine großen Gedanken. Spezielle Brunnentests decken alle wichtigen Parameter zur Wasserqualität ab und untersuchen speziell jene Fremdstoffe, die häufig im Brunnenwasser vorkommen. Die Empfehlung lautet, Hausbrunnen ein bis zwei Mal im Jahr zu untersuchen. Besonders wichtig ist das, wenn Kinder das Wasser trinken.

Tests für (fast) alle Bedürfnisse

Die bereits vorgestellten Tests decken viele Problemsituationen ab, manchmal sind aber auch ganz andere Parameter interessant. Arzneimittel, Uran oder Stickstoff möchte wohl niemand im Trinkwasser haben. Deshalb werden auch dafür spezielle Tests angeboten. Oft sind die Rohrleitungen schuld an einer mangelhaften Wasserqualität. Vermutet man eine erhöhte Blei-, Nickel- oder Kupferkonzentration, kann ein Rohrleitungstest Abhilfe schaffen. Viele Testinstitute ermöglichen es auch, nur einen konkreten Wert zu testen. Wenn Sie also wirklich nur zu einem bestimmten Parameter eine Analyse wünschen, können Sie so Geld sparen.

Kleine Reagenzgläser, weiße Laborkittel und eine sterile Atmosphäre. Haben Sie ein solches Bild im Kopf, wenn Sie „Wassertest“ hören? Die Analyse im Labor ist der zuverlässigste Weg, Wasser zu testen. Auch wenn es mittlerweile zahlreiche Do-It-Yourself-Tests gibt, können diese noch lange kein Labor ersetzen.

 

Zuverlässige Wasseranalysen aus dem Labor

Der Hauptgrund, einen Wassertest im Labor durchführen zu lassen, ist wohl die Zuverlässigkeit. Ein Labor hat eine professionelle Ausstattung, geschultes Personal und moderne Analysemethoden. Damit können Selbsttests nicht mithalten. Auch gibt es manche Parameter, die sich nur im Labor genau bestimmen lassen. Dazu gehört etwa Quecksilber, aber auch bei Bakterien ist eine genaue Einschätzung der Lage nur mit einem Labortest möglich. Manche Selbsttests zeigen zwar an, ob sich beispielsweise Coli-Bakterien oder Legionellen im Wasser befinden, die Anzahl der Bakterien können sie aber nicht bestimmen. Um das Gesundheitsrisiko sinnvoll einschätzen zu können, braucht es nach einem solchen Test ohnehin wieder einen Labortest.

Prinzipiell gibt es zwei Wege der Durchführung. Entweder führen Sie die Probennahme selbst durch, oder es kommt ein Mitarbeiter des Testinstituts bei Ihnen vorbei. Eine Probenahme durch das Institut kommt eher bei der Überprüfung von Hausbrunnen vor. Solche Analysen stehen den Untersuchungen von großen Wasserversorgungsunternehmen in puncto Qualität um nichts nach. Aber auch wenn Sie die Probe selbst nehmen, können Sie mit genauen Ergebnissen rechnen – jedenfalls solange Sie sich an die Anleitung halten.

Ein großer Vorteil bei einem Labortest ist, dass Sie eine konsumentenfreundliche Beschreibung der Ergebnisse erhalten. Im Gegensatz dazu sind bei Selbsttests die Farbskalen oder Farbumschläge oft nur eher schwierig zu interpretieren. Auch werden Sie nicht alleine gelassen: Bei Fragen gibt es eine Hotline oder eine Mail-Adresse, an die Sie sich wenden können. So werden Sie ihr Testergebnis bestimmt verstehen.

 

Unverzichtbar: Wasser aus dem Hausbrunnen unbedingt im Labor testen lassen

Ein Zehntel der Bevölkerung versorgt sich selbst mit Wasser über einen Hausbrunnen. Das hat natürlich viele Vorteile, bringt aber auch eine gewisse Verantwortung mit sich – für die Überprüfung der Wasserqualität ist man ausschließlich selbst zuständig. Die Empfehlung lautet, den eigenen Brunnen mindestens einmal im Jahr umfangreich untersuchen zu lassen. Verunreinigungen fallen nämlich nicht unbedingt auf. In Studien wurde herausgefunden, dass nahezu die Hälfte der Hausbrunnen keine Trinkwasserqualität aufweist. Nur wer das Wasser gewissenhaft im Labor untersuchen lässt, kann auf Nummer sicher gehen. Bakterien, Fremdstoffe und Verunreinigungen haben schließlich im Trinkwasser nichts verloren!

 

Qualität hat ihren Preis

Wer sich eine umfangreiche Analyse seines Leitungswassers wünscht, muss dafür ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Zumindest, wenn man die Preise mit denen von Selbsttests vergleicht. Die Preise für Laboranalysen starten etwa bei 50 Euro. Wer sich eine umfangreiche Analyse seines Wassers wünscht, sollte mindestens mit 150 Euro Kosten rechnen. Dazu kommen womöglich noch Portogebühren für den Transport der Wasserprobe ins Labor.

Ist die Probe erst einmal im Labor angekommen, heißt es geduldig sein. Es wird nämlich einige Wochen dauern, bis Sie eine Auswertung bekommen. Bei einem Selbsttest hingegen sehen Sie nach wenigen Minuten ein Ergebnis. Trotzdem unterliegt auch der Labortest möglichen Ungenauigkeiten – etwa, wenn beim Transport etwas schiefgeht. Schwankungen sind aber viel unwahrscheinlicher als bei Selbsttests.

 

Labortests für rechtliche Angelegenheiten

Blei im Trinkwasser – eine Horrorvorstellung. Laut Aqua Quality Austria (AQA) wurde bei mehr als 20% der Wasserproben eine Überschreitung der Grenzwerte von Blei und Nickel festgestellt. Besonders in Wien gibt es noch viele Bleirohre, generell sind sie ein großes Problem in Altbauten. Hier stellt sich eine rechtliche Frage. Grundsätzlich liegt es im Verantwortungsbereich des Vermieters, dass Wohnungen kein Gesundheitsrisiko bergen dürfen. In Deutschland müssen Rohre getauscht werden, wenn sie einen Grenzwert überschreiten. Möchten Sie das mit einem Wassertest nachweisen, werden nur Labortests akzeptiert. Achten Sie aber unbedingt auf die Informationen auf der Verkäuferhomepage! Manche geben explizit an, dass ihre Tests nicht für rechtliche Angelegenheiten herangezogen werden können.

In Österreich ist die gesetzliche Lage nicht so klar. Im Jahr 2004 wurde in einem Fall entschieden, dass es für den Mieter zumutbar ist, das Wasser eine Minute ablaufen zu lassen, um die Bleikonzentration zu senken. Ein neuer Bleigrenzwert könnte das aber kippen. Ob der Vermieter Rohre austauschen muss, ist also rechtlich nicht genau festgelegt. Möchten Sie es aber versuchen und Ihrem Vermieter Druck machen, führen Sie unbedingt einen Labortest durch! Mit einem Selbsttest werden Sie nicht weit kommen.

Wasser ist kühl, klar, farb- und geruchlos. Es darf keine Fremdstoffe in gesundheitsgefährdender Konzentration enthalten und auch bei lebenslangem Genuss nicht krankmachen. Soweit die gesetzlichen Anforderungen an unser Trinkwasser. Vielen Konsumenten ist aber nicht bewusst, dass sie im Grunde selbst für die Wasserqualität verantwortlich sind. Die jeweiligen Wasserversorger müssen natürlich Trinkwasser in passender Qualität abgeben, können aber keine Garantie dafür geben, wie es bei Ihnen zuhause aus dem Wasserhahn kommt. Entscheidend sind nämlich die letzten Meter, also die Wasserrohre im Haus.

Die Gefahr sieht man nicht. In Rohren lauern Schwermetalle, die sich herauslösen können. Blei, Kupfer und Nickel sind ernstzunehmende Gefahren. Besonders bei Schwangeren, Babys und Kleinkindern sollte besonders aufgepasst werden. Auch Bakterien können in Rohren brüten und in erhöhter Zahl ins Wasser gelangen. Besondere Vorsicht ist bei Hausbrunnen geboten. Viele Brunnenbesitzer kennen die genaue Zusammensetzung des Wassers nicht. Die Qualität ist aber in vielen Fällen kaum ausreichend.

 

Das bieten Wassertests zum selbst testen

Wer sich nun nicht sicher ist, ob die Wasserqualität stimmt, sucht womöglich online nach einem Wassertest. Viele bieten die Möglichkeit, Wasser selbst zu testen. Das klingt verlockend – so hat man schnell ein Ergebnis und steigt meist auch noch billiger aus als bei einem Labortest.

Verschiedene Parameter können damit getestet werden. Grundsätzlich decken Sets zum Wasser selbst testen meist die Wasserhärte, den pH-Wert, Blei, Nitrat, Nitrit und Pestizide ab. Auch Bakterien-Tests gibt es, diese zeigen aber nur an, ob Bakterien vorhanden sind und nicht in welcher Zahl. Wer kein Set möchte, findet auch Tests nur für einzelne Parameter.

Die meisten Tests arbeiten dabei mit Teststreifen, die nur in das Wasser getaucht werden müssen. Nach einer kurzen Wartezeit lässt sich das Ergebnis ablesen. Andere Tests funktionieren mit dem chemischen Prinzip der Titration. Das klingt womöglich kompliziert, Sie brauchen dafür aber nur ein ruhiges Händchen. Es handelt sich dabei nämlich um Tropftests, Sie müssen lediglich eine Lösung mit einer Pipette langsam in Ihr Wasser tropfen lassen. Das Wasser verfärbt sich dabei. Die Anzahl der benötigten Tropfen bis zur Verfärbung lässt sich dann ganz leicht auf die Konzentration des getesteten Stoffes umlegen. Dieses Verfahren wird ganz gern bei Tests zur Wasserhärte angewendet.

Bei der Wahl eines Selbsttests ist Vorsicht geboten. Viele Tests sind nämlich für Aquarien ausgelegt – die Abstufungen und Messwerte auf den Teststreifen sind dann natürlich für Fische gedacht. Wie sinnvoll das ist, sollten Sie sich beim jeweiligen Test genau anschauen.

 

Vor- und Nachteile von Selbsttests

Das beste Argument für einen Selbsttest ist wohl der Kostenpunkt. Im Internet lassen sich Testsets zum Teil schon für 5 Euro finden. Ein professioneller Labortest ist natürlich um einiges teurer, spielt aber auch qualitativ in einer ganz anderen Liga. Dennoch kann ein selbstdurchgeführter Wassertest gute Anhaltspunkte für möglich Probleme liefern. Dem Ergebnis können Sie mit einem Labortest dann weiter auf den Grund gehen.

Der große Nachteil von Selbsttests ist die Genauigkeit. Diese ist sehr umstritten, vor allem auch, weil viele Fehler passieren können. Wenn beispielsweise das Gefäß leicht verschmutzt ist, kann das die Ergebnisse stark verfälschen. Ein Labor kann da mit der entsprechenden Ausrüstung viel genauer testen. Auch die Interpretation der Ergebnisse fällt nicht immer leicht. Konsumenten berichten etwa davon, dass die Abstufungen der Farbskalen nicht gut zu unterscheiden sind. Da fällt es dann schwer, das Ergebnis von Teststreifen richtig auszuwerten.

 

Fazit: Entweder günstig oder zuverlässig

Vor allem bei Kindern im Haushalt oder der Versorgung durch einen Hausbrunnen ist die Überprüfung der Wasserqualität wichtig. Ein Selbsttest bietet eher eine grobe Einschätzung – seien Sie also nicht enttäuscht, sollte es nicht gut klappen. Möchten Sie aber auf Nummer Sicher gehen, nehmen Sie gleich etwas mehr Geld in die Hand und lassen Sie Ihr Wasser im Labor testen.

Hartes Wasser hat gewiss Vorteile. Es schmeckt bekömmlich und enthält wichtige Mineralstoffe. Gleichzeitig ist es aber schädlich für Haushaltsgeräte und hinterlässt unschöne Kalkflecken im Bad und in der Küche. Egal ob man hartes Wasser nun schätzt oder nicht – den genauen Härtegrad zu kennen, hat Vorteile. Nur so lassen sich Geräte wie der Geschirrspüler oder die Kaffeemaschine richtig einstellen. Aquariumbesitzer kommen um eine ständige Überprüfung nicht herum, wenn es ihren Schützlingen gut gehen soll. Auch bei der Waschmitteldosierung spielt die Härte eine Rolle. Und spätestens, wenn man sich für die Installation einer Enthärtungsanlage entscheidet, muss der Härtegrad genau bekannt sein.

Wir stellen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten eines Härtetests vor. So können Sie sich für den richtigen Test für Ihre Bedürfnissen entscheiden.

 

Online-Wassertests

Einen ersten groben Richtwert zur Wasserhärte liefern verschiedene Online-Wassertests. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und rufen Sie die Zahlen aus der Datenbank ab. Beachten Sie dabei aber bitte, dass die Angaben zum Teil auf Hochrechnungen basieren und so gewissen Schwankungen unterliegen.

 

Beim Wasserversorger nachfragen

Prinzipiell ist der Wasserversorger gesetzlich dazu verpflichtet, den Abnehmern die Wasserhärte mitzuteilen. Als Hauseigentümer finden Sie den entsprechenden Wert auf der Wasserrechnung. Im Normalfall können die Angaben auch auf der Homepage gefunden werden, oder Sie rufen kurz beim Wasserversorger an. Per Gesetz muss nur der Härtebereich (weich bis hart) angegeben werden. Meist werden aber die genauen Zahlen ausgewiesen. Beachten Sie jedoch, dass diese Angaben schwanken können. In Zeiten von Engpässen oder bei Verunreinigungen kann auf andere Quellen zurückgegriffen werden, sodass der Härtegrad manchmal auch stark schwankt.

 

Teststreifen zur Wasserhärte

Teststreifen sind eine einfache Möglichkeit, um die Härte des Wassers selbst festzustellen. Erhältlich sind sie in Apotheken, Drogerien, Zoogeschäften, Baumärkten oder online. Die Handhabung ist einfach. Sie halten den Streifen kurz in ein Gefäß mit Wasser, streichen dann die überschüssige Flüssigkeit ab und warten, bis sich der Streifen verfärbt. Anhand der Verfärbung kann danach der Härtegrad abgelesen werden. Dabei werden verschiedene Abstufungen angeboten. Grobe Unterteilungen – etwa im Bereich von je 5° deutscher Härte – sind sinnvoll, wenn Sie den Härtegrad nur ungefähr wissen wollen. Zur richtigen Dosierung des Waschmittels etwa vollkommen ausreichend.

In vielen Bereichen muss der Härtegrad aber genau bekannt sein. Manche Teststreifen liefern zu unpräzise Ergebnisse. Besonders bei billigen Teststreifen kann es vorkommen, dass die Auswertung nicht ganz eindeutig ist.

 

Tropftest – Im Minilabor selber testen

Mit einer Testlösung lässt sich der Härtegrad schon genauer bestimmen. Gearbeitet wird mit dem chemischen Prinzip der Titration. Dafür ist aber kein chemisches Wissen erforderlich, nur ein ruhiges Händchen und eine sorgfältige Vorgehensweise. Sie füllen Ihr Wasser in den mitgelieferten Behälter und tropfen langsam mit der Pipette die Testlösung hinein. Zuerst verfärbt sich das Wasser rot, nach einigen Tropfen wird es grün. Die Anzahl der Tropfen, die Sie benötigen, bis sich das Wasser grün verfärbt, entspricht der Wasserhärte in Grad deutscher Härte.

Der Kalkgehalt im Wasser hängt vom Calcium- und Magnesiumanteil ab. Beim Tropftest kann die Titrierlösung diese Mineralien neutralisieren. Je mehr von der Lösung dazu gebraucht wird, desto härter ist das Wasser. Tropftests sind in der Regel bei richtiger Anwendung sehr genau. So können Sie ein Ergebnis bekommen, das annähernd so präzise ist wie das eines Labors.

 

Umfassender Wassercheck – Wenn Sie es genau wissen möchten

Sie möchten Ihr Wasser auf Herz und Nieren testen? Dann ab damit ins Labor! Ein umfangreicher Wassertest bietet neben der Wasserhärte auch Aufschluss über pH-Wert, Verunreinigungen und Bakterienbelastung. Das ist der einfachste und sicherste Weg, Ihre Wasserqualität genau abzubilden. Verglichen mit den Teststreifen oder Tropftests müssen Sie zwar tiefer in die Tasche greifen, erhalten dafür aber ein umfassendes und zuverlässiges Ergebnis.

Wenn Sie überlegen, eine Enthärtungsanlage anzuschaffen, sollten Sie den Härtegrad zuvor genau überprüfen lassen. In diesem Fall ist ein Härtetest aus dem Labor wahrscheinlich die beste Wahl. Entscheiden Sie sich für eine Ionenaustauschanlage müssen Sie zudem den Härtegrad laufend überprüfen. Nur so können Sie das Gerät richtig einstellen und betreiben.

Vielleicht vermuten Sie eine Verunreinigung, vielleicht sind Sie nicht sicher, ob Ihr Baby Leitungswasser trinken darf oder vielleicht wollen Sie einfach Ihren Hausbrunnen überprüfen. Gründe für einen Wassertest gibt es viele. Meist stehen gesundheitliche Aspekte dabei im Vordergrund. Deshalb finden Sie hier die wichtigsten Parameter zur Wassergesundheit auf einen Blick. Wenn ein Stoff gesundheitlich unbedenklich ist, bedeutet das aber nicht, dass er keine anderen Probleme mit sich bringen kann. So verfärbt ein hoher Eisengehalt beispielsweise das Wasser. Bei vielen Stoffen gilt natürlich auch die Aussage „die Menge macht das Gift“, konkrete gesundheitliche Bedenken sollten jedenfalls mit einem Arzt abgeklärt werden.

1. Aluminium

Der Mensch nimmt täglich etwa 5 Milligramm Aluminium zu sich. In geringen Mengen ist das Leichtmetall ungefährlich, in höheren Dosen kann es gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Die Forschung vermutet, dass Aluminium für neuronale Schäden oder Alzheimer verantwortlich ist.

 

2. Ammonium

Ammonium im Wasser ist ein Zeichen für ungereinigtes Abwasser. Der Stoff bildet sich nämlich, wenn Eiweiß oder Harnstoff mit Bakterien reagieren. Ammonium kann Nieren schädigen und bildet bei einem hohen pH-Wert das Nervengift Ammoniak.

 

3. Blei

In alten Häusern sind Leitungen oftmals noch aus Blei. Löst sich dieses ins Wasser, kann es zu schweren gesundheitlichen Problemen kommen. Besonders für Kinder ist Blei gefährlich, es führt zu Entwicklungsstörungen, Bluthochdruck und Magenschmerzen. Abhilfe schaffen meist nur neue Wasserrohre.

 

4. Calcium

Calcium ist ein wichtiges Element für den menschlichen Körper, es baut Knochen und Zähne auf. Im Wasser sorgt es für guten Geschmack aber auch für unliebsame Kalkflecken im Haushalt. Aus gesundheitlichen Gründen hat es keine Vorteile, Calcium aus dem Trinkwasser zu entfernen.

 

5. Chlorid

Chloride sind Salze. Sie können entweder durch Abwasser ins Trinkwasser gelangen oder durch Kontakt mit salzhaltigen Gesteinen. Der Mensch sollte täglich etwa zwei bis fünf Gramm Chlorid zu sich nehmen, eine Überdosierung kann etwa Bluthochdruck zur Folge haben.

 

6. Chrom

Wasser reagiert nicht mit Chrom. Chromverbindungen können allerdings aus Industrieabwässern ins Trinkwasser gelangen. Je nach der genauen chemischen Zusammensetzung kann Chrom einerseits ein wichtiges Spurenelement sein, andererseits stark giftig wirken.

 

7. Fluorid

Fluorid ist in den meisten Zahnpasten enthalten und gesund für die Zähne. Im Trinkwasser sollte es im Regelfall nur in geringen Mengen vorkommen. Eine toxische Wirkung von Fluorid ist bekannt, wie bedenklich diese ist, ist aber umstritten: In manchen Ländern wird Trinkwasser sogar mit Fluorid angereichert.

 

8. E.coli

Wohl die bekanntesten Keime, die in unserem Wasser vorkommen können: E.coli-Bakterien. Eine Infektion mit den Darmerregern äußert sich meist durch Übelkeit, Erbrechen oder Fieber. E.coli-Bakterien kommen durch fäkale Verunreinigungen ins Trinkwasser und können Darm, Blutkreislauf und Nieren schädigen.

 

9. Eisen

Im menschlichen Körper ist Eisen sehr wichtig: Es bindet Sauerstoff im Blut an sich und transportiert ihn von der Lunge zu anderen Organen. Ein Eisenmangel kann verantwortlich sein für Beschwerden wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Eisen hat bei gesunden Menschen keine negativen Folgen und wird nur selten überdosiert.

10. Enterokokken

Wie E.coli-Bakterien sind auch Enterokokken ein Anzeichen für fäkale Verunreinigungen. Sie verbreiten sich besonders gut, wenn Wasser lange steht. Durch Enterokokken können beim Menschen Harnwegsinfektionen oder Bauchfellentzündungen ausgelöst werden.

 

11. Kalium

Der Mensch nimmt täglich etwa ein bis sechs Gramm Kalium zu sich. Dieses lagert sich vor allem in Muskeln, roten Blutkörperchen und im Gehirn ab. Kalium schützt Herz und Gefäße. Es ist ein essentielles Element, vor allem für die Nervenfunktionen. Gefahren gehen von im Wasser gelösten Kalium nicht aus.

 

12. Kupfer

Kupfer kommt in der Regel aus Kupferrohren in unser Trinkwasser. Das Element ist essentiell für den Menschen, bei einer Überdosierung kann es jedoch zu einer Vergiftung kommen. Vor allem bei Kindern kann das schnell zu Magen-Darm-Erkrankungen führen, da ihr Stoffwechsel noch nicht so gut funktioniert.

 

13. Legionellen

Legionellen sind Bakterien. Sie vermehren sich vor allem in lange stehendem oder warmem Wasser. Legionellen zu trinken ist ungefährlich, problematisch werden sie aber beim Duschen. Wenn die Bakterien über Wasserdampf eingeatmet werden, gelangen sie in die Lunge und können schwere Lungenentzündungen auslösen.

 

14. Lithium

Das Leichtmetall Lithium gilt als Stimmungsaufheller: In einer Studie konnte festgestellt werden, dass in Regionen mit hohem Lithiumgehalt im Trinkwasser die Suizidrate niedriger ist. Für den Körper ist das Element nicht essentiell. Im Wasser gelöst ist es nicht problematisch, der Großteil wird vom Körper sofort wieder ausgeschieden.

 

15. Magnesium

Magnesium ist besonders wichtig für Knochen und Muskeln. Ähnlich wie Calcium ist es außerdem für Reizübertragungen, Muskelfunktion und Aufbau von Proteinen und DNA verantwortlich. Magnesium hat keine schädliche Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Ein Mangel kann aber zu Trägheit und Müdigkeit führen.

 

16. Mangan

Auch Mangan ist für den Menschen essentiell. Der Körper braucht es vor allem für Enzyme, gespeichert wird es in Leber, Niere und anderen Organen. Sowohl Mangelerscheinungen als Überdosierungen sind äußerst selten. Stark manganhaltiges Wasser sollte jedoch nicht für Säuglingsnahrung verwendet werden.

 

17. Natrium

Natrium ist im Körper essentiell für die Nervenfunktion. Im Wasser stellt es keine Gefahr dar, überdosiert wird es meist in Form von Kochsalz. Im Schnitt nehmen wir durch unsere Nahrung täglich das dreißigfache der benötigten Menge zu uns. Folgen davon können erhöhter Blutdruck, Arterienverkalkung oder Entzündungsneigung sein.

 

18. Nitrat

Nitrate sind Stickstoffsalze und kommen über Düngemittel in unser Trinkwasser. Sowohl für Menschen, als auch für Tiere und Pflanzen ist Stickstoff essentiell, da er die Eiweißbildung antreibt. Bei Erwachsenen ist eine Überdosierung sehr unwahrscheinlich, bei Babys können schon kleine Mengen zur gefährlichen Blausucht führen.

 

19. Nickel

Über verchromte Armaturen kann Nickel ins Trinkwasser gelangen, in geringen Mengen kommt es auch natürlich vor. Schädliche gesundheitliche Folgen sind eher selten. Manche Menschen reagieren allerdings allergisch auf Nickel, im schlimmsten Fall kann es zu einer Dermatitis kommen.

 

20. Phosphor

Der Mineralstoff Phosphor ist essentiell für den Körper, meist nehmen wir ihn in Form von Phosphaten auf. Das sind Salze, die in Nahrungsmitteln wie Milch oder Fleisch enthalten sind. Mangelerscheinungen sind nicht bekannt, eine Überdosierung ist harmlos. Bei Kindern kann diese jedoch Hyperaktivität verursachen.

 

21. pH-Wert

Der pH-Wert einer Flüssigkeit gibt an, ob es sich um eine Lauge oder eine Säure handelt. Trinkwasser hat einen pH-Wert von ungefähr 7,0 und ist somit neutral. Wasser, dessen Wert unter 7,0 liegt, ist sauer, darüberliegende Werte gibt es bei basischen Flüssigkeiten. Problematisch kann saures Wasser in den Hausinstallationen werden: Da es “aggressiver” ist, löst es leichter Schwermetalle aus Leitungen und Armaturen.

 

22. Sulfat

Als “Verdauungshilfe” wird Sulfat oft bezeichnet, da es den Gallefluss und somit die Verdauung fördert. Ein Mangel kann zu brüchigen Nägeln, Hautproblemen und Verdauungsbeschwerden führen. Zuviel Sulfat im Wasser ist aber schlecht für Rohre, da es diese abnutzt und es im schlimmsten Fall sogar zu einem Rohrbruch kommen kann.

 

23. Uran

Radioaktiv und schwer giftig: Uran hat zurecht keinen guten Ruf. Das Schwermetall schädigt nachhaltig Blut, Knochen und Nieren. Besonders gefährlich ist es für Säuglinge und Kleinkinder, da deren Körper besonders schlecht damit umgehen können. Uran kommt entweder durch uranhaltiges Gestein oder Düngemittel ins Wasser.

 

24. Wasserhärte

Die Gesamtwasserhärte setzt sich aus den beiden Härtebildnern Calcium und Magnesium zusammen. Hartes Wasser ist somit gesund für den Körper, außerdem schmeckt es gut. Problematisch wird hartes Wasser in Hausinstallationen. Dort führt es zu hartnäckigen Kalkablagerungen und unschönen Flecken.

 

25. Zink

Zink ist ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Körper. Benötigt wird es für Enzyme, die DNA und das Hormon Insulin. Da der Körper nur einen Teil des Zinks in der Nahrung aufnehmen kann, gilt zinkhaltiges Wasser als sehr gesund. Eine Überdosierung ist selten. Sie äußert sich durch Übelkeit, Schwindel, Fieber und Durchfall.

Wasser ist mehr als H20. Essenzielle Mineralien sind in unserem Trinkwasser gelöst und machen es zu unserem wichtigsten Lebensmittel. Die Konzentration von Stoffen wie Kalzium, Magnesium, Natrium oder Kalium wird laufend kontrolliert und sagt viel über die Qualität des Wassers aus. Zuständig für Kontrollen sind die jeweiligen Wasserversorger. Aber auch wenn diese noch so gewissenhaft ihrer Tätigkeit nachgehen und nur einwandfreies Wasser in Umlauf bringen, können sie nicht garantieren, dass das Wasser auch in bester Qualität aus der Leitung fließt.

 

Wieso sollte ich mein Wasser testen?

Für die Wasserqualität zuhause sind letztendlich die Konsumenten selbst verantwortlich. Durch Hausleitungen und Armaturen können Stoffe wie Blei, Eisen, Kupfer, Nickel oder Zink in das Wasser gelangen. Wenn Wasser lange steht, steigt die Keimgefahr. Das klingt zurecht beunruhigend. Besonders bei Säuglingen, Kindern, Schwangeren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann das schnell zu Problemen führen.

Verunreinigungen müssen nicht unbedingt auffallen. Trinkwasser kann normal aussehen, riechen und schmecken und dennoch stark belastet sein. Wenn sich das Wasser verfärbt, schlecht riecht oder nicht mehr gut schmeckt, besteht selbstverständlich dringender Handlungsbedarf. In beiden Fällen muss das Problem aber erst ausfindig gemacht werden. Ein Wassertest zeigt, ob Wasser so unbedenklich ist, wie es aussieht oder wo die Ursache für Verunreinigungen liegt.

 

Welche Möglichkeiten gibt es, Trinkwasser zu testen?

Wer sein Wasser testen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Eine grobe Einschätzung können Sie selbst durchführen, für eine umfangreiche wissenschaftliche Analyse schicken Sie Ihr Wasser ins Labor.

Selber testen

Der Name ist Programm: Selbsttests können Sie selbst zu Hause durchführen. In Apotheken und Drogeriemärkten gibt es beispielsweise Teststreifen zur Messung der Gesamthärte oder des pH-Wertes. Online sind Testsets für Stoffe wie Blei, Nitrat, Nitrit oder Pestizide erhältlich. Die Genauigkeit dieser Tests ist jedoch umstritten. Auch Bakterien im Wasser können mithilfe von Selbsttests ermittelt werden, das Ergebnis liefert jedoch nur, ob Bakterien vorhanden sind und nicht in welcher Zahl.

Experten sehen darin nur eine Schnelleinschätzug. Eine Laboranalyse können Selbsttests nicht ersetzen.

Testen lassen

Höchstmögliche Genauigkeit liefern Labortests. In der Regel laufen diese so ab, dass Sie in ein Probefläschchen Wasser einfüllen und es an das Labor schicken. Getestet werden sowohl chemische Richtwerte als auch physikalische Parameter, außerdem kann eine genaue Aussage über vorhandene Bakterien und die Keimzahl getroffen werden. Die Auswertung kommt nach einigen Tagen per Post oder per Mail. Viele Institute liefern zusätzlich zu den genauen Werten eine konsumentenfreundliche Interpretation der Ergebnisse.

Sonderfall Wasserhärtetest

Mit Kalkablagerungen im Haushalt haben Sie bestimmt schon einmal zu kämpfen gehabt. Ausschlaggebend hierfür ist die Wasserhärte. Um gezielt gegen den Kalk vorgehen zu können, sollten Sie den Härtegrad Ihres Wassers kennen.

 

Wie finde ich den richtigen Wassertest?

Wassertest ist nicht gleich Wassertest. Verschiedene Tests decken verschiedene Parameter ab. Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen. Labortests sind meist schon so zusammengestellt, dass sie für eine bestimmte Problemsituation passen. Wenn Sie schon einen Verdacht haben, was mit Ihrem Wasser nicht stimmen könnte, steigen Sie so vermutlich am besten aus.

Renommierte Testinstitute bieten in der Regel in erster Linie einen Basistest an. Dieser beinhaltet die wichtigsten Testkategorien und passt für die meisten Situationen. Wohnen Babys oder Kleinkinder im Haushalt, ist ein Wassertest Baby sinnvoll. Ein solcher nimmt Rücksicht auf die Ansprüche Ihrer Kinder. Auch das Bakterienvorkommen können Sie mit einem eigenen Test ermitteln. Für Hausbrunnenbesitzer werden meist eigene Brunnentests angeboten. Auf diese Weise wird ausführlich die Qualität des Brunnenwassers untersucht.

 

Mit welchen Maßnahmen reagiere ich auf mein Ergebnis?

Die richtige Interpretation ist mindestens genauso wichtig wie eine gewissenhafte Analyse. Ein großes Problem in vielen österreichischen Haushalten ist die Wasserhärte. Mit einer Enthärtungsanlage sparen Sie sich lästiges Entkalken und Putzen. Kalk im Wasser ist aber verantwortlich für guten Geschmack – deshalb gibt es bereits Verfahren, die den Geschmack nicht verändern.

Schwermetalle sind oft auf die verwendeten Materialien im Haus zurückzuführen. Alte Leitungen aus Blei oder Kupfer sollten dringend ausgetauscht werden. Stammen die unliebsamen Stoffe nicht aus den Rohren, helfen Filteranlagen. Je nach Ihren Bedürfnissen gibt es verschiedene Verfahren. Auch andere ungewollte Stoffe wie Salze werden aus dem Wasser entfernt, gleichzeitig gehen aber oft auch gesunde Mineralien verloren. Bei einem Bakterienbefall muss Wasser entkeimt werden, oft wird in solchen Fällen zum Abkochen des Wassers geraten. Das hilft natürlich nur kurzfristig. Handelt es sich um keinen einmaligen Befall, sollten Sie die gesamte Anlage gründlich spülen und desinfizieren.