Bestimmt haben Sie sich auch schon über verkalkte Duschköpfe oder Wasserkocher geärgert. Wer in einer Region mit hartem Wasser lebt, muss ständig entkalken und putzen. Kaffeemaschine, Bügeleisen, Badarmaturen und Waschmaschine fürchten Kalk. Kalkränder sehen nicht nur unappetitlich aus, sie können im schlimmsten Fall auch Leitungen verstopfen oder Geräte zerstören. Der Energieverbrauch steigt, mehr Waschmittel und Seife wird benötigt. Auch einige Hautirritationen oder stumpf aussehende Haare können auf Kalk zurückgeführt werden. Kalk im Haushalt verursacht also laufend Kosten und Probleme. Wasser entkalken schafft Abhilfe! Wenn eine Entkalkungsanlage keine Option für Sie ist, haben wir einige Tipps zum schnellen und unkomplizierten Entkalken von Geräten für Sie.

 

Wasser entkalken – Ist das sinnvoll für mich?

Kalkflecken kennt jeder. Wenn Sie sich auch über ständiges Entkalken und Putzen ärgern, ist Wasser entkalken bestimmt eine Überlegung wert. Machen Sie am besten zuerst einen Wassertest, um den genauen Härtegrad Ihres Leitungswassers zu erfahren. Wasser unter 10° deutscher Härte gilt als weich bis mäßig hart, Wasser bis 16° deutscher Härte gilt als ziemlich hart und ab 16° deutscher Härte spricht das Gesetz von hartem Wasser. In einer ÖNORM wird ab 18°dH zum Wasser entkalken aufgerufen. Ab dieser Härte sind vor allem technische Geräte in Gefahr.

Wasser zu entkalken macht definitiv auch bei weicherem Wasser Sinn. Nicht nur, dass Sie künftig weniger Zeit und Geld mit dem Putzen und Entkalken von Geräten verschwenden, Sie werden auch ein angenehmeres Haut- und Haargefühl während und nach dem Duschen feststellen. Kalkhaltiges Wasser fördert die Bildung von Ekzemen auf der Haut, wie verschiedene Studien beweisen. Mit weichem Wasser können Sie Ihrer Haut also etwas Gutes tun!

Wenn Sie Ihr Wasser entkalken, werden es Ihnen auch Ihre Pflanzen und Blumen danken. Sie sind von Natur aus weiches Wasser gewöhnt. Wer entkalktes Wasser zum Gießen verwendet, darf sich über prächtigere und üppigere Pflanzen freuen.

 

Entkalkungsanlage – zuverlässige Lösung gegen Kalk

Wer sich und sein Zuhause rundum gegen Kalk schützen möchte, ist mit einer Entkalkungsanlage am besten beraten. Wissenschaftlich korrekt ist der Begriff Enthärtungsanlage, umgangssprachlich wird aber auch Entkalkungsanlage verwendet.

Es gibt mehrere Verfahren, um Wasser zu entkalken. Am weitesten verbreitet ist das Ionenaustauschverfahren, das den Kalk entfernt und dafür Natrium in das Wasser abgibt. Eher im technischen Bereich ist die Umkehrosmose verbreitet. Das Wasser, das auf diese Weise aufbereitet wird, ist fast komplett frei von Fremdstoffen. Möchte man es als Trinkwasser nutzen, müssen erst wieder Mineralstoffe zugesetzt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit zur physikalischen Wasserentkalkung. Dadurch bleibt der Kalk zwar im Wasser, bildet aber keine hartnäckigen Ablagerungen mehr. So behält das Wasser den guten Geschmack und wertvolle Mineralien.

 

Wasser entkalken mit Perlator

Für alle, die nicht gleich eine teure Entkalkungsanlage einbauen möchten, gibt es günstigere Einsteigermodelle. Das sind meist simple Aufsätze für Wasserhähne – sogenannte Perlatoren – und Verbindungsstücke für Waschmaschinen- und Duschanschlüsse.

Mithilfe von Magneten wird Kalkschutz gewährt. Die Magneten verändern die Form des Kalks, sodass dieser keine festen Ablagerungen mehr bilden kann. Das bedeutet, dass gesunde Mineralstoffe im Wasser erhalten bleiben, Sie sich aber dennoch über ein weicheres Wassergefühl und weniger Kalkablagerungen freuen können.

 

Wasser entkalken durch Abkochen

Um kleinere Mengen Wasser zu entkalken, eignet sich Wasser abkochen als Methode. Wird das Wasser mehrmals abgekocht, setzt sich Kalk ab. Am besten gehen Sie so vor, dass Sie Leitungswasser im Wasserkocher aufkochen, das kochende Wasser in ein Gefäß schütten, es einige Minuten abkühlen lassen und dann durch einen Kaffeefilter wieder in den Wasserkocher laufen lassen. Wenn Sie diesen Vorgang mindestens dreimal wiederholen, können Sie damit den Kalkgehalt des Wassers ganz einfach senken. Diese Methode eignet sich gut, wenn Sie eine kleine Menge weiches Wasser zum Blumen gießen oder bügeln benötigen. Für größere Mengen ist Abkochen nicht empfehlenswert, da der Energieverbrauch im Vergleich zur Menge an entkalktem Wasser wirklich hoch ist. Zuverlässigen Kalkschutz kann diese Methode nicht gewähren. Vollständig entkalken können Sie Wasser durch Abkochen nämlich nicht.

 

Mit Hausmittel entkalken: Schonend, aber effizient

Haben sich hartnäckige Kalkablagerungen gebildet, gibt es einige Wege, diese schonend wieder loszuwerden. Als bewährte Hausmittel gelten Essig und Zitronensäure. Auch Backpulver oder Cola sind beliebte Entkalker. Zu beachten gilt, dass nicht jedes Hausmittel für jedes Gerät geeignet ist. Ein Blick in die Gebrauchsanweisung ist meist sinnvoll – wird von Hausmitteln abgeraten, kann nämlich die Garantie verfallen.

Natürlich werden auch gerne chemische Entkalker eingesetzt. Diese sind meist etwas teurer als Hausmittel, sollten die Geräte aber nicht beschädigen können.

 

Wasserkocher entkalken: Gegen weiße Flocken auf dem Tee

Ein Gerät, das besonders schnell verkalkt, ist der Wasserkocher. Kalkablagerungen bilden sich in erster Linie beim Erhitzen. In Gegenden mit sehr hartem Wasser bildet sich deshalb bereits nach einigen Kochvorgängen eine weiße Schicht am Heizelement. Die gute Nachricht: Der Wasserkocher ist nicht sehr anspruchsvoll, was das Entkalkungsmittel betrifft. Hier können Sie verschiedene Hausmittel testen, ohne dem Gerät Schaden zuzufügen.

 

Kaffeemaschine entkalken und den Kaffeegeschmack verbessern

Das kleine Blinklicht, das Sie an das Entkalken der Kaffeemaschine erinnern soll, kennen Sie bestimmt nur allzu gut. Kaffeemaschinen reagieren besonders empfindlich auf Kalk. Die dünnen Schläuche im Inneren können schnell verstopfen, im schlimmsten Fall landet das Gerät danach im Müll. Viele Hersteller raten beim Entkalken der Kaffeemaschine von bestimmten Hausmitteln ab. Essig etwa kann Dichtungen beschädigen, Zitronensäure die Schläuche erst recht verstopfen. Mit einem chemischen Entkalker gehen Sie auf Nummer sicher.

 

Bügeleisen entkalken – Keine Flecken mehr beim Bügeln

Unverzichtbar im Haushalt und leider viel zu oft verkalkt: das Bügeleisen. Verkalkungen kann man jedoch leicht vorbeugen, indem man etwa speziell aufbereitetes Wasser oder Kondenswasser aus dem Trockner zum Bügeln verwendet. Moderne Bügeleisen verfügen meist über eine Entkalkungsfunktion. So braucht es in der Regel kein Entkalkungsmittel. Bei älteren Modellen oder Dampfbügelstationen gelten jedoch andere Regeln.

 

Dampfgarer entkalken und richtig pflegen

Da auch ein Dampfgarer mit Wasser arbeitet, müssen solche Geräte ebenfalls regelmäßig entkalkt werden. Eine sorgfältige Entkalkung garantiert die Qualität der Speisen. Die meisten Dampfgarer führen Sie Schritt für Schritt durch das Entkalkungsprogramm. Oft können die Geräte auch gar nicht mehr verwendet werden, bevor die Entkalkung durchgeführt wird. Hat Ihr Dampfgarer kein Entkalkungsprogramm, sollten Sie ihn dennoch regelmäßig von Kalk befreien.

 

Waschmaschine entkalken spart Heizkosten und teure Reparaturen

Auf die Waschmaschine wollen wir uns stets verlassen können. Zur richtigen Wartung und Pflege gehört auch das regelmäßige Entkalken. In der Regel bieten sich Hausmittel gut an, natürlich kann aber auch ein chemischer Entkalker verwendet werden. Beachten Sie aber, dass es einen Unterschied zwischen Entkalker und Wasserenthärter gibt. Enthärter können neuen Kalkablagerungen zwar vorbeugen, bestehende aber nicht entfernen. Etwa zweimal im Jahr sollten Sie der Waschmaschine eine intensive Reinigung mit einem Entkalker gönnen. So sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern schonen auch das Gerät.

 

Wasserhahn entkalken

Ihr Wasserhahn sieht schön langsam recht unappetitlich aus, es hat sich eine weiße Kruste gebildet und der Wasserstrahl ist schon lange nicht mehr gleichmäßig? Höchste Zeit, den Wasserhahn zu entkalken! Üblicherweise sollte es ausreichen, den Perlator zu entkalken. Das ist der Siebaufsatz am Ende des Wasserhahns, auch Strahlregler genannt. Den Perlator können Sie ganz leicht abschrauben – am besten mit einer Zange. Über Nacht legen Sie ihn in ein Gefäß mit einem geeigneten Hausmittel oder einem Entkalker und nächsten Morgen reinigen Sie ihn unter fließendem Wasser mit einer kleinen Bürste.

Sie möchten den Perlator lieber nicht abschrauben? Mit einem Luftballon oder einem Kondom können Sie ganz einfach den Wasserhahn entkalken. Füllen Sie den Luftballon oder das Kondom einfach mit Essig und stülpen Sie es über den Wasserhahn. Lassen Sie das Ganze ebenfalls über Nacht einwirken und am nächsten Morgen werden der Wasserhahn und Perlator wieder glänzen.