Fragen und Antworten zum Thema Wasser filtern

Wieso filtern wir überhaupt Wasser?

Wasser wird schon seit Jahrtausenden gefiltert. Manche meinen, dass bereits in der Bibel erste Wasserfilter vorkommen. Auch viele Nomadenstämme in der Steinzeit filterten ihr Wasser. In unserer modernen westlichen Gesellschaft ist die Ausgangssituation natürlich eine andere. Leitungswasser sollte beste Trinkqualität haben. Für viele Konsumenten reichen die behördlichen Auflagen aber nicht.

 

Ist es notwendig, Wasser zu filtern?

Das muss individuell abgeklärt werden. Haben Sie den Verdacht, dass mit Ihrem Wasser etwas nicht stimmen könnte, machen Sie am besten einen Wassertest. Nur so bekommen Sie eine ausreichende Analyse. Denn auch wenn laut Wasserversorger alles in Ordnung ist, kann verunreinigtes Wasser aus der Leitung fließen. Die Kontrolle der Wasserqualität erfolgt nur direkt beim Wasserwerk. Für das Leitungsnetz bis zu Ihrem Zuhause kann der Wasserversorger keine Garantie übernehmen. Überschreitet das Wasser Grenzwerte, ist Filtern ratsam. Bei manchen Problemen ist das jedoch nur als Übergangslösung sinnvoll. Blei im Trinkwasser kann etwa von alten Rohren kommen, solche sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen unbedingt austauschen.

Besondere Vorsicht ist bei Haushalten mit Kindern geboten – Kinder reagieren auf gewisse Stoffe extremer als Erwachsene. Aus diesem Grund gibt es auch spezielle Wassertests für Babys und Kleinkinder. Die Grenzwerte, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind, richten sich außerdem an Erwachsene. Bevor Ihr Kind Leitungswasser trinkt, testen Sie dieses am besten.

Abgesehen von Verunreinigungen gibt es einen zweiten wesentlichen Grund, Wasser zu filtern – den Geschmack. Wasser trinken ist gesund. Damit man es gerne und in ausreichender Menge trinkt, muss es aber gut schmecken. Stört Sie der Geschmack, ist Filtern jedenfalls ratsam und kostengünstiger, als Wasser in Flaschen zu kaufen.

 

Wie funktioniert es?

Möglichkeiten der Wasseraufbereitung gibt es viele, als Wasserfilter gelten prinzipiell zwei davon. Am Bekanntesten sind wohl Tischwasserfilter – meist sind das Kannen. Wenn Sie diese noch nie bei Bekannten gesehen haben, kennen Sie sie vielleicht aus amerikanischen Filmen oder Serien. Glaubt man Hollywood, kommt auf der anderen Seite des Atlantiks niemand ohne einen solchen Filter aus.

Filterkannen funktionieren in der Regel mit Aktivkohle. Das ist poröser Kohlenstoff, der Giftstoffe aufnehmen und binden kann. So werden etwa Chlor, Pflanzenschutzmittel oder Medikamentenrückstände aus dem Wasser entfernt. Was Aktivkohle jedoch nicht kann, ist Kalk oder Schwermetalle wie Blei herausfiltern. Manche Kannen haben deshalb einen Ionenaustauscher eingebaut, der auch den Kalk aus dem Wasser holt. Bei der Verwendung solcher Filter gilt es, vorsichtig zu sein. Aktivkohlekartuschen sollten Sie unbedingt regelmäßig wechseln. Ist der Filter voll, können die ausgefilterten Stoffe nämlich wieder ins Wasser ausgeschwemmt werden. Da die Aktivkohle die meiste Zeit feucht bleibt und löchrig ist, bietet sie ein ideales Milieu für Keime und Bakterien. Auch deshalb ist es wichtig, den Filter regelmäßig zu tauschen. Manchmal ist in den Kartuschen vorbeugend keimtötendes Silber enthalten. Das nützt sich aber ab. Auch bei solchen Filterkartuschen ist regelmäßiges Wechseln unumgänglich.

Als zweite Filtermethode ist die Umkehrosmose bekannt. Diese Anlagen werden meist unter dem Waschbecken eingebaut, oft gibt es zwei Entnahmestellen – einmal für gereinigtes Wasser, einmal für „normales“ Wasser. Die Umkehrosmose kann man sich gut wie einen Kaffeefilter vorstellen, nur mit viel kleineren Poren. So können selbst kleinste Bakterien oder Giftstoffe zurückgehalten werden. Das Problem dabei ist, dass diese Methode sehr viel Energie benötigt. Die Poren sind so klein, dass Wasser nur mit hohem Kraftaufwand und sehr langsam durchkommt. Dafür ist es nach der Filterung wirklich reines Wasser. Um dieses Wasser trinken zu können, müssen Sie es aber erst wieder mit Mineralstoffen versetzen.  Auf diese Art Wasser zu filtern ist aufwendig, außerdem ist die regelmäßige Wartung der Anlage wichtig.

 

Welche Stoffe können herausgefiltert werden?

Das hängt von der gewählten Methode ab. Prinzipiell beseitigt ein Filter schlechte Gerüche und schlechten Geschmack, ebenso Chlor und andere chemische Substanzen. Auch Bakterien, Krankheitserreger und Medikamentenrückstände werden entfernt. Möchten Sie zugleich den Kalkgehalt verringern und Schwermetalle loswerden, hilft eine Umkehrosmoseanlage. Eine solche Anlage ist aber oft zu umständlich. Geht es in erster Linie darum, dem Kalk an den Kragen zu rücken, gibt es auch andere praktikable Methoden.

Aber nicht nur „schlechte“ Stoffe werden herausgefiltert. Unser Trinkwasser ist voll von Mineralstoffen, die lebenswichtig für den menschlichen Körper sind. Experten sind zwar der Ansicht, dass diese nicht zwingend über unser Trinkwasser aufgenommen werden müssen, ein bisschen mehr davon kann allerdings nie schaden.